Beschreibung
Der Weg der Philosophie führt von der Kantischen Kritik der Erkenntnisvermögen zur Kulturphilosophie resp. philosophischen Anthropologie. Die Gleichsetzung der klassischen Grundfragen der Philosophie – “Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?” – mit der Frage “Was ist der Mensch?” markiert einen Wendepunkt in der abendländischen Philosophiegeschichte. Ausgangspunkt dieser Studie ist das sich selbst problematische organische Mängelwesen Mensch. Die Kompensation konstitutiver Defizite gelingt durch die kulturelle Überformung und Umgestaltung der natürlichen Umwelt durch Formen und Institutionen. So kann der Mensch – von Herder und Humboldt bis hin zu Gehlen – als Kulturwesen beschrieben werden. Kennzeichnend ist seine Sprachfähigkeit. Die Sprache bildet, so zeigt die Phänomenologie der kritisch-idealistischen Sprachtheorien, die grundlegende symbolische Form, die mit einem Kosmos von weiteren invarianten wie variablen Formen verbunden ist – Kunst, Wissenschaft, Geschichte etc. Die symbolischen Formen ermöglichen dem Menschen, dem “animal symbolicum” (Cassirer), ein begrenztes, doch verläßliches Verstehen seiner selbst anhand der Spuren und Resultate seines Wirkens. Der Autor Thorsten Paprotny, Jahrgang 1971, studierte von 1991 bis 1996 an der Universität Hannover Philosophie und Germanistik. Er ist Lehrbeauftragter am Philosophischen Seminar der Universität Hannover, als Referent in der Erwachsenenbildung und seit vielen Jahren als freier Literaturkritiker für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig.