Günter Meuter, Henrique R Otten, Hannes Siegrist, Günter Meuter, Henrique R Otten, Günter Meuter (Hrsg.), Henrique R Otten (Hrsg.)

Der Aufstand gegen den Bürger

Antibürgerliches Denken im 20. Jahrhundert

Erscheinungsdatum: 01.01.1999, 311 Seiten ISBN: 978-3-8260-1533-5
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Beschreibung

Die Figur des Bürgers dient zahlreichen politisch-ideologischen Strömungen des 20. Jahrhunderts als bevorzugtes Feindbild. In radikaler Abgrenzung von der als krämerhaft verachteten bürgerlichen Welt des Kalkulierens, Verhandelns und (parlamentarischen) Debattierens fordern sie den Kampf um die aufs Ganze gehende “Entscheidung”, eine Haltung, die heute in Bewegungen der “Neuen Rechten” und religiöser Fundamentalismen eine weltweite Renaissance erlebt. Der vorliegende Band stellt Grundbegriffe antibürgerlichen Denkens wie Ehre, Gemeinschaft, Existenz, Opfer und Tragik vor. In einer Reihe von Fallstudien werden geschichtliche und aktuelle Beispiele für den Kampf gegen den Bürger präsentiert: Deren Bogen spannt sich von Karl Kraus’ Polemik gegen das “ewige Gespräch” der Freudschen Psychoanalyse über die fortwährende Wirkmächtigkeit von Ernst Jüngers “Ästhetik des Schreckens” bis hin zur hypermoralischen Gewaltbereitschaft einer linksintellektuellen Avantgarde, deren geschichtsphilosophisch beglaubigte Heilsgewißheit sich rücksichtslos über die “rosa” eingefärbte “Jammerlappenmoral” eines “burgeoisen” Humanismus glaubt hinwegsetzen zu können. Vor dem Hintergrund dieser polemischen Frontstellungen werden Grundelemente des kulturellen Selbstverständnisses der modernen westlichen Demokratie ebenso sichtbar wie die Opposition, die sie immer aufs neue erzeugt. INHALT U. Bielefeld: Die Nation als Geheimnis – R. Blomert: Ehre und Kredit – R. Faber: Ästhetik des Schreckens – Schrecken der Patriotik – W. Gebhardt: “Warme Gesellschaft” und “kalte Gesellschaft” – M. Großheim: Politischer Existenzialismus – L. Heidbrink: Ende des tragischen Zeitalters? – R. Herzinger: Angst vor dem letzten Menschen – F. Kröll: “Der Bürger braucht rosa, das ist seine Farbe” – G. Meuter: Die Kritik des Staatsbürgers – H. R. Otten: Die “Rettung des Politischen” – A. Pütz: Der Feind als Spiegel des Ich – M. Reiter: Opferfaszination – ein Kristallisationspunkt des Unbehagens in der modernen Kultur? – H. Siegrist: Bürgerlichkeit und Antibürgerlichkeit in historischer Perspektive – M. Stingelin: Der katholische Aufstand gegen die (Erb-)Sünden der Väter Die Herausgeber Günter Meuter, Promotion 1993, arbeitet im Schuldienst in Düsseldorf. Veröff. u.a.: Der Katechon. Zu Carl Schmitts fundamentalistischer Kritik der Zeit, 1994; Vordenker der Neuen Rechten, 1997 (gemeinsam mit Kurt Lenk und Henrique Ricardo Otten). Henrique Ricardo Otten, Promotion 1996, 1989-93 wiss. Mitarbeiter in Forschungsprojekten zur Theorie politischer Institutionen, z.Zt. wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen, Arbeitsgebiet: Politische Ideengeschichte, Wissenssoziologie und Geschichte der Politikwissenschaft; Veröff. u.a.: Vordenker der Neuen Rechten, s.o.

Zusätzliche Information

Gewicht0,486 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten311
Erscheinungsdatum01.01.1999
ISBN978-3-8260-1533-5   //   9783826015335
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Meuter, Günter

Otten, Henrique R.

Siegrist, Hannes