Beschreibung
Die hier zusammengefaßten Beiträge – Ergebnisse einer im Sommer 1997 durch das Interdisziplinäre Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald durchgeführten Veranstaltungsreihe – betrachten von einem interdisziplinären Ansatz ausgehend historische, medizinhistorische und literaturwissenschaftliche Aspekte der Geschlechterforschung. Von der Analyse spätmittelalterlicher Adelskorrespondenzen über die Aufdeckung geschlechtsspezifischer Hintergründe der Querelle des Anciens et des Modernes Ende des 17. Jahrhunderts reicht die Bandbreite bis zur Dekonstruktion des Mütterlichkeitskults bei Balzac und Zola. Marina Svetaeva, Virginia Woolf und Simone de Beauvoir stehen für den Umgang moderner Autorinnen mit fixierten Rollenbildern und den Ansätzen zu ihrer Überwindung. In zwei medizinhistorischen Untersuchungen wird schließlich der Konstruktion einer weiblichen Pathologie durch die medizinische Forschung im 19. Jahrhundert und den Gründen für den vor allem in Deutschland langanhaltenden Widerstand gegen das Medizinstudium für Frauen nachgegangen. Beiträge von: Maria Carla Gadebusch-Bondio, Joan DeJean, Ugo D’Orazio, Ulrike Jekutsch, Jürgen Klein, Cordula Nolte, Doris Ruhe, Barbara Vincken Die Herausgeberin Doris Ruhe ist Professorin für Romanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald und Sprecherin des dortigen Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien.