Beschreibung
Thomas Brasch, geboren 1945, ist einer der vielseitigsten deutschen Gegenwartsautoren. 1975, noch in der DDR, trat er zunächst als Lyriker hervor, verfaßte außerdem Hörspiele und Schallplattentexte, Kurzstücke und Essays. Nach einer spektakulären Übersiedlung in die Bundesrepublik 1976 erschien sein Erzählband “Vor den Vätern sterben die Söhne”, der ihn hierzulande bekannt machte. In den achtziger Jahren erlangte er vor allem als Dramatiker, Übersetzer und Filmregisseur Renommee. Zweimal vertrat er den deutschen Film beim internationalen Festival in Cannes. Jens Ponaths Monographie stellt erstmals Braschs Gesamtwerk im Zusammenhang dar. In einer theoretischen Erörterung wird zunächst unter Zuhilfenahme von Positionen der klassischen Avantgarde das Spiel- und Dramaturgiekonzept des Autors entwickelt, das nicht nur seine dramatischen, sondern auch die lyrischen, epischen und filmischen Werke bestimmt. Im Mittelpunkt der anschließenden Untersuchung steht eine Serie von Einzelanalysen, in der die Texte auf ihre szenischen Implikationen, ihre Dialogizität und Spielbarkeit hin überprüft werden. Dabei engagiert sich die Arbeit für einen inszenatorischen Umgang mit Braschs Werken, der dem experimentellen Ansatz des Autors Rechnung trägt. Der Autor Jens Ponath studierte Theater- und Literaturwissenschaft in München, Berlin und Los Angeles und arbeitet seither als Dramaturg an verschiedenen Theatern. Mit der vorliegenden Arbeit promovierte er 1998 am Institut für deutsche Sprache und Literatur in Köln.