Beschreibung
Mit diesem Buch legt die Verf. eine weitgehend neu recherchierte Biographie und eine Interpretation des Gesamtwerks der Schriftstellerin Irmgard Keun (1905-1982) vor. In sieben Romanen hat Irmgard Keun die wechselvolle Geschichte Deutschlands vom Ersten Weltkrieg bis zur ersten Bundestagswahl beschrieben. Fünf Jahrzehnte später scheint alles, was die gesellschaftskritische Schriftstellerin ehemals thematisiert hat, durch eine weiterführende historisch-soziologische Literatur aufgearbeitet zu sein. Doch die Autorin hat noch eine andere Geschichte erzählt, ebenso wechselvoll und spannend, aber ohne Wiederaufbau und Happy-End: die ihres eigenen Lebens. Beispielhaft belegt das sich in ihren Büchern Schritt für Schritt spiegelnde Scheitern dieser intelligenten und begabten Frau und Künstlerin die Diskrepanz zwischen intellektueller Emanzipation und Selbstwertgefühl und zeigt weiter, wo eine Selbstbefragung zur Erlangung einer wirklichen Identität anzufangen hat. Mehr als in seiner historischen Zeugenschaft liegt darin heute die Aktualität ihres Werks. Die Autorin Studium der Germanistik an der Universität Hannover, Promotion mit der vorliegenden Arbeit.