Beschreibung
Die Arbeit ist als kritischer Beitrag zur Debatte um nachhaltige Entwicklung, insbesondere zur moralischen Rechtfertigung eines solchen Konzepts, zu verstehen. Im ersten Teil wird auf grundsätzlicher, d.h. auf moralsemantischer Ebene erörtert, in welches Weise es sinnvoll ist, von Moralischen Rechten zukünftiger Generationen gegenüber gegenwärtig Lebenden oder von Pflichten der gegenwärtig Lebenden gegenüber zukünftigen Generationen zu sprechen. Dabei werden auch juristische Redeweisen und Konzeptionen mit in Betracht gezogen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, den Umgang mit der Natur und den natürlichen Ressourcen qualitativ zu beschreiben, die von vielen in Anspruch genommen werden. Im dritten Teil werden einzelne Theorien der Ethik daraufhin untersucht, ob und inwieweit sich in ihnen der Status von zukünftigen Menschen oder Generationen als moralisch relevant, d.h. zu berücksichtigende Entitäten herleiten läßt. Ebenso werden die Konsequenzen, die jeweils für den Umgang mit natürlichen Ressourcen gezogen werden müssen, dargestellt. Im einzelnen werden erörtert: die Theorie Alan Gewirths, die Idee der Universalisierung als ethisches Grundprinzip mit der Variante der Goldenen Regel, die Diskursethik, der Nutzensummenutilitarismus, die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Abschließend wird die Frage diskutiert, welche Rechte zukünftiger Menschen oder Generationen sich aus dem Grundgesetz der Bundesrepulik Deutschland herleiten lassen. Die Arbeit ist interdisziplinär angelegt und richtet sich auch an Ökonomen, Umweltwissenschaftler sowie Juristen. Auch für politische Entscheidungsträger bietet die Arbeit Material, ihre umweltpolitischischen Ziele zu reflektieren und zu präzisieren. Der Autor Herwig Unnerstall studierte Rechtswissenschaft und Philosophie in Tübingen und Leiden. Er promovierte am Gradutiertenkolleg “Ethik in den Wissenschaften” in Tübingen. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig.