Beschreibung
Die Untersuchung hat den Konstitutionsprozeß und die Struktur des ersten Teils der “Sonette an Orpheus” zum Gegenstand. Sie will den Zusammenhang erhellen, den die Sonette in ihrem Vollzug selbst herstellen. Die Sonette werden nicht nur jeweils für sich, sondern auch in ihrer Abfolge als ein Gehen, als ein Unterwegssein begriffen. In der Einführung wird versucht, durch eine konzise Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur erst einmal den Raum des Denkens zu umreißen, innerhalb dessen sich die Sonette bewegen. Die kritische Ausrichtung der anschließenden Interpretation bewährt sich nicht im Beibringen allseits bekannter textexterner Muster der Weltdeutung, auf die jeder ohne Schwierigkeit rekurrieren kann, sondern im Versuch, das dichtende Denken Rilkes in seiner eigenen Differenziertheit und Zusammengehörigkeit ins Licht zu stellen. Der Autor Thomas Krämer, Jahrgang 1958, Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Heidelberg. 1989 Promotion bei Gerhard Buhr mit der Dissertation “Carl Einsteins ‘Bebuquin’. Romantheorie und Textkonstitution” (K&N). Gymnasiallehrer in Baden-Baden.