Beschreibung
Die Lyrik Ernst Meisters wird häufig in einem wenig aussagefähigen Schubkasten eingeordnet: Sie sei hermetische Lyrik. Nur wenige Germanisten haben sich intensiver mit diesem Dichter beschäftigt, der neben Eich, Bachmann und Celan zu den besten deutschsprachigen Nachkriegslyrikern zu zählen ist. Die Arbeit bietet das bemerkenswerte Beispiel einer interdisziplinär angelegten Untersuchung lyrischer Texte. Zum Aufbrechen der hermetischen Strukturen geht der Autor den Spuren philosophischen Gehaltes nach und untersucht die Zeichensprache der Texte, die diese Spuren freigibt: Es sind die Spuren Heideggerschen Denkens. Dem Leser wird der Blick geschärft für das Erkennen Heideggerscher Philosopheme in den Texten dieses philosophisch geschulten Dichters. Meister studierte in den 30er Jahren Philosophie bei Gadamer und Löwith in Marburg. Die Arbeit geht dem für die Annäherung an die Texte notwendig zu entschlüsselnden Ineinander von Philosophie und Poesie, von Denken und Dichten engagiert und in materialer Fundierung durch ein sorgfältiges Quellenstudium nach. Wer sich mit der Poesie Ernst Meisters beschäftigen möchte, sollte dieses Buch zur Hand nehmen. Der Autor Hans-Günther Huch studierte zunächst Bauingenieurwesen mit Diplomhauptprüfung. Danach arbeitete er weltweit als Ingenieur. 1992 begann er das Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Augsburg, wo er mit der vorliegenden Arbeit promovierte.