Beschreibung
Erweisen sich apokalyptische Gegenwelten in der Moderne noch als tauglich, um Defizienzerfahrungen zu beseitigen? Welche regulativen Formen stellt die Apokalypse bereit, Krisenzustände zu bewältigen? Und: Wie verfährt die Apokalypse in Zeiten ihrer zunehmenden Mediatisierung? Um diese zentralen Fragen kreisen die Schriften Kubins und Jüngers, die den epochalen Erschütterungen und Gefährdungen zu Beginn dieses Jahrhunderts im Ton des Apokalyptischen nachspüren. Das Ziel der Untersuchung ist ein doppeltes: Sie versucht zum einen, die Kubin- und Jünger-Forschung um ein bisher vernachlässigtes Kapitel zu erweitern, indem sie die Werke beider Autoren auf ihre Apokalyptik hin vergleichend untersucht. Zum anderen zielt sie darauf, die literaturwissenschaftliche Apokalypse-Forschung um einen theoretischen Ansatz zur Beschreibung der modernen Apokalypse zu bereichern. Mit Hilfe systemtheoretischer und diskursanalytischer Überlegungen geht die Verfasserin spezifischen Strukturbedingungen der Moderne nach und zeigt deren Einflußnahme auf die Apokalypse auf. Die Autorin Claudia Gerhards studierte Deutsche Philologie, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und Englische Philologie an der Universität zu Köln, wo sie 1998 mit der vorliegenden Arbeit promovierte. Die Autorin arbeitete von 1993 bis 1998 als Fernsehredakteurin, seit 1998 ist sie Redaktionsleiterin einer täglichen Fernsehsendung.