Beschreibung
Diese Arbeit will in einer Rückblende die gesellschaftliche Stellung der Frau als selbständige Herausgeberin von Zeitschriften in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufhellen und damit einen Beitrag zu einem Entwicklungsprozeß leisten, der bekanntlich auch heute noch keineswegs abgeschlossen ist. Ausgehend von dem schriftstellerischen Wirken der Frau in der frühen Neuzeit leitet die Autorin auf die veränderte gesellschaftliche Stellung der Frau in der Aufklärung über. Spiegelbild der unterschiedlichen Phasen dieser Geistesströmung sind die ausschließlich von Männern herausgegebenen “Moralischen Wochenschriften”. Eine Beteiligung von Frauen an den veröffentlichten Textproduktionen ist allerdings bereits nachweisbar. Die in dem hier interessierenden Zeitraum von Frauen selbständig herausgegebenen Zeitschriften werden chronologisch vorgestellt. Dabei hinterfragt die Autorin, ob und in welcher Weise die Erfahrungen der Herausgeberinnen allmählich zu einer Professionalisierung führten, welche Resonanz diese Journale bei den Leserinnen hatten, und mit welchem Selbstbewußtsein die Herausgeberinnen die neue verlegerische und schriftstellerische Tätigkeit ausübten. Dabei gilt das besondere Interesse dem Frauenbild, das die Herausgeberinnen ihrem Leserkreis vermitteln. Trotz der sich aus dem lückenhaften Material ergebenden Bewertungsschwierigkeiten erscheint es dennoch angezeigt, alle acht Frauenjournale in chronologischer Folge abzuhandeln, weil bereits diese Materialien ein facettenreiches Spektrum über das Wirken der Herausgeberinnen und ihre unterschiedlichen Positionen zur gesellschaftlichen Stellung der Frau im ausgehenden 18. Jahrhundert offenlegen. Schwerpunktmäßig werden die Zeitschriften von Sophie von La Roche und Marianne Ehrmann behandelt, die beide über Jahre nahezu zeitgleich mit auflagenstarken Zeitschriftenproduktionen eine beachtliche Breitenwirkung erzielten. Die Autorin Helga Neumann arbeitete zunächst als Bibliothekarin, studierte dann Germanistik und Politikwissenschaft und promovierte an der Universität Hamburg mit einer Arbeit zum Thema “Schulbibliotheken”. Die Dissertation wurde 1988 bei K&N veröffentlicht. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin war sie mehrjährig Lehrbeauftragte an der Fachhochschule für Bibliothekswesen und Mediendokumentation in Hamburg.