Stefan Neuhaus

Das verschwiegene Werk

Erich Kästners Mitarbeit an Theaterstücken unter Pseudonym

Erscheinungsdatum: 01.08.2000, 164 Seiten ISBN: 978-3-8260-1765-0
Fachgebiet:
Autor*innen:Stefan Neuhaus

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Beschreibung

Erich Kästner ist, national wie international, einer der populärsten und angesehensten deutschsprachigen Autoren. Auch in der Wissenschaft beschäftigt man sich immer häufiger mit seinem Werk. Der Fachdienst Germanistik titelte in seinem Aprilheft 1999, die zahlreichen Publikationen und Aktivitäten zu Kästners 100. Geburtstag zusammenfassend: “Deutschland im Kästner-Fieber”. Trotz solcher Superlative ist es immer nur ein Teil von Kästners Werk gewesen, der im Rampenlicht stand. Das liegt nicht zuletzt am Autor selbst, der es in seinen Texten wie im wirklichen Leben meisterhaft verstand, sich zu tarnen und seine Leser an der Nase herumzuführen. Die Werkausgabe des Hanser-Verlags von Ende 1998 und die neuen Kästner-Biographien haben nur einen Teil des Dunkels erhellen können, das Kästner umgibt. Ein Dutzend Theaterstücke, an denen der “verbotene Autor” Kästner während des Nationalsozialismus nachweisbar, vermutlich oder möglicherweise (je nach Stück) mitgearbeitet hat und die von seinen Freunden Eberhard Keindorff, Werner Buhre, Cara Gyl und Martin Kessel unter Pseudonym publiziert wurden, sind unbeachtet geblieben, obwohl sie seinerzeit an zahlreichen deutschen Bühnen große Erfolge feierten. Die vorliegende Arbeit untersucht die Komödien und Schauspiele, die nur in Typoskriptform von Bühnenverlagen vertrieben wurden. Einige sind der Kästner-Forschung gänzlich unbekannt, eines galt bisher als verschollen. Die Rezeptionsgeschichte der Stücke konnte mit Hilfe zahlreicher Archive und Institutionen nachvollzogen werden. Die Frage der Autorschaft ist von Kästner und seinen Freunden bis zur Unkenntlichkeit verhüllt worden. Anhand von Indizien, die sich in Briefen und Besprechungen finden, wird versucht, diese Frage so weit wie möglich zu klären. Der vielleicht überraschendste Fund ist eine Briefstelle, die beweist, daß Kästner der alleinige Autor des Martin Kessel zugeschriebenen Stücks Willkommen in Mergenthal ist. Bei allem Materialreichtum handelt es sich um die spannend zu lesende Geschichte eines vergessenen Werks, das es wiederzuentdecken gilt. Inhalt Einleitung – Von der Fragwürdigkeit des Unterfangens, in Deutschland Komödien zu schreiben – Der Bühnenautor Erich Kästner – Die ersten Gehversuche: Klaus im Schrank (1927) – Drei Stücke, drei Freunde, drei Pseudonyme – Robert Neuner: Das lebenslängliche Kind. Lustspiel (1934) – Cara Gyl: Die Tournee. Eine Reisebeschreibung in 8 Stationen (1934) – Hans Brühl: Willkommen in Mergenthal. Lustspiel (1935) – Die Eberhard-Foerster-Stücke – Eberhard Keindorff zugeschriebene Stücke – Die Neuberin. Schauspiel (1934) – Hilfe, ein anständiger Mensch! Lustspiel (1934) – Rivalinnen. Komödie nach Scribe und Legouvé (1935) – Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans. Schauspiel (1936) – Gestern, heute und morgen. Komödie (1936) – Eberhard Keindorff und Erich Kästner zugeschriebene Stücke – Verwandte sind auch Menschen. Lustspiel (1937) – Die Frau nach Maß. Lustspiel (1938) – Das goldene Dach. Komödie (1939) – Seine Majestät Gustav Krause. Komödie (1940) – Schlußbetrachtung Der Autor Stefan Neuhaus, geb. 1965, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Bei K & N hat er 1999, zusammen mit Rolf Selbmann und Thorsten Unger, den Band “Ernst Toller und die Weimarer Republik. Ein Autor im Spannungsfeld von Literatur und Politik” herausgegeben.

Zusätzliche Information

Gewicht0,272 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten164
Erscheinungsdatum01.08.2000
ISBN978-3-8260-1765-0   //   9783826017650
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Neuhaus, Stefan

Stefan Neuhaus ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Koblenz-Landau.