Beschreibung
Die vorliegende Studie widmet sich dem Gesamtwerk Dolf Sternbergers (1907-1989) und stellt es mit einer hermeneutischen Interpretation als “Rehabilitation des Bürgerlichen” vor. Sternbergers Werk wird idealtypisch in drei Phasen eingeteilt: Bürgerlichkeit als Habitus (1930 bis 1945), Bürgerlichkeit als politische Option (1946 bis 1960) und Bürgerlichkeit als politisch-philosophische Reflexion (1960 bis 1989). Darin wandelt sich darin sein Bürgerbegriff von einem ästhetisch-habituellen und unpolitischen über einen politisch-ethischen Bürgerbegriff, der sich ganz in den politischen Institutionen der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wiederfindet, hin zu einem politisch-philosophischen Verständnis des Bürgerlichen, das sich politiktheoretisch der Frage nach der Begründung des Verfassungsstaates annimmt und sich vor allem in seinem 1978 vorgelegten opus magnum Drei Wurzeln der Politik niederschlägt. Dieser Wandel des Verständnisses vom Bürgerlichen wird in seiner gleichzeitigen Kontinuität gezeigt. Lebensweg und Werk, historisch-biographische und wissenssoziologische Aspekte erscheinen in diesem Zusammenhang als untrennbare Einheit. Die Autorin Claudia Kinkela studierte Politische Wissenschaft, Neuere Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. 1998 promovierte sie dort mit der vorliegenden Studie. Seit 1999 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Forschungsinstitut für Politikwissenschaft der Universität zu Köln.