Beschreibung
Ludwig Wittgenstein gehört zweifellos zu den wichtigsten Begründern einer der einflußreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, der analytischen Philosophie. Die Vertreter beider Richtungen, die sich daraus entwickelt haben (‘ideal language philosophy’ u. ‘ordinary language philosophy’), berufen sich auf seine Schriften (insbes. den TLP u. die PU). Das vorliegende Buch behandelt die ‘philosophischen Voraussetzungen’, auf denen sowohl die Frühphilosophie als auch das Spätwerk Wittgensteins ruhen. Außerdem wird die kontinuierliche Entwicklung seines Nachdenkens über Sprache, Logik und Welt in der sog. ‘Übergangsphase’ nachgezeichnet. Dabei werden vor allem die auf diesem Hintergrund entworfenen Logikkonzeptionen dargestellt und einer kritischen Analyse klassisch-logischen Zuschnitts unterworfen. Die in dieser Perspektive zutage tretende Entwicklungstendenz läßt sich als ein ‘methodologischer Paradigmenwandel’ von der Mathematik zur Grammatik unserer Alltagssprache charakterisieren. Da das Ideal einer perfekten mathematisch-logischen Sprache nicht hinreicht, den Weltphänomenen gerecht zu werden, sieht Wittgenstein sich zunehmend dazu veranlaßt, eine Art ‘Speziallogik’ zu entwerfen. Sein späteres Philosophieren ist von dem Versuch geprägt, Logik durch eine handlungs- und lebensphilosophische Dimension tiefer greifend zu fundieren. Bei diesem Projekt spielt das Konzept der “Familienähnlichkeit” eine zentrale Rolle. Der Autor Ralf Goeres, geb. 1966, studierte Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft in Düsseldorf (Magister 1995, Promotion im Fach Philosophie mit der vorliegenden Arbeit 1999). Seit 1995 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsabteilung für Wissenschaftstheorie sowie seit 1997 Lehrbeauftragter am Philosophischen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.