Beschreibung
Worauf gründet der Eindruck, gewisse Texte seien ,musikalischer‘ als andere? Zur Beantwortung dieser Frage geht diese Studie einen neuen Weg: sie erklärt das Phänomen ,textueller Musikalität‘ nicht aus einer Parallelisierung von Literatur und Musik, sondern literaturimmanent, als Zusammenspiel spezifischer Textstrukturen mit ihrer je zeitgenössischen Ästhetik. Hierfür werden zunächst die Aspekte des Musikkonzepts der romantischen ästhetischen Theorie analysiert und diese dann auf zeitgleiche literarische Texte bezogen. Der Vergleich zwischen England und Deutschland fördert dabei zutage, daß sich beide Länder zwar bezüglich der Häufigkeit der Musik-Erwähnungen, nicht aber bezüglich deren Funktionalisierung unterscheiden und daß ein Lektüreeindruck von Musikalität transnational aus denselben Gesetzlichkeiten entsteht. Der Analyseteil umreißt die grundsätzlichen Möglichkeiten, wie Musik in Texte eingehen kann: als Metapher, als beschriebenes Objekt und als Strukturprinzip. Insofern Leuschners Ansatz auch auf andere Nationalliteraturen übertragbar ist, bietet er eine neue Handhabe zur gesamteuropäischen Erschließung des Phänomens von ,Musik in Texten der Romantik‘. Die Autorin Pia-Elisabeth Leuschner studierte Anglistik, Italianistik und Komparatistik an den Universitäten München, Canterbury (Kent) und Venedig. Nach einem Magister Artium in Italienischer Philologie promovierte sie in Anglistik mit der vorliegenden Studie und versah zeitgleich eine Stelle als Wissenschaftliche Assistentin der Italienischen Philologie. Derzeit arbeitet sie für die Münchner Kulturinstitution Lyrik Kabinett e. V. und die Universität zu Köln.