Sonja Dehning

Tanz der Feder

Künstlerische Produktivität in Romanen von Autorinnen um 1900

Erscheinungsdatum: 01.01.2000, 250 Seiten ISBN: 978-3-8260-1824-4
Fachgebiet: Band: 317
Autor*innen:Sonja Dehning

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Beschreibung

Setzen Autorinnen der Jahrhundertwende sich in ihren literarischen Werken intensiver und differenzierter mit ihrer künstlerischen (Geschlechts-)Identität auseinander als ihre männlichen Kollegen, gerade weil Frauen künstlerische Produktivität in der Gesellschaft um 1900 weitgehend abgesprochen wurde? Wenn der Ausschluß der Frau aus der gesellschaftlichen Ordnung konstitutiv für männliche Kunstproduktion war sowie für die Hervorbringung der kulturellen, von Männern dominierten Ordnung überhaupt, ist die Frau – so die Ausgangsthese der vorliegenden kulturhistorisch und soziopsychologisch motivierten Arbeit – als selbsttätiges künstlerisches Subjekt in besonderer Weise gefordert, ihre Rolle in der Domäne der Kunst zu reflektieren. Autorinnen wie Helene Böhlau, Hedwig Dohm, Grete Meisel-Hess und insbesondere Clara Viebig, Therese Rie sowie Lu Märten, deren Künstlerinnenromane im Zentrum der vorliegenden Textanalyse stehen, projizieren ihre Emanzipationsphantasien und -erfahrungen auf unterschiedliche Weise auf die Figur der Künstlerin und erheben diese zum Paradigma weiblicher Selbstbestimmung. Vor dem kulturhistorischen Hintergrund eines scheinbar unauflösbaren Spannungsverhältnisses zwischen Marginalisierung und Aufbruchsversuchen von Frauen gewinnt das Experimentierfeld ‚Kunst’ eine wichtige Dimension für die weibliche Identitätsbildung um 1900; die in den Romanen thematisierte künstlerische Produktivität der Protagonistinnen erweist sich dabei jedoch als Gratwanderung zwischen Selbstzweifeln, künstlerischer Selbstverleugnung sowie -aufgabe einerseits und Setzung als kreativ-produktives Subjekt andererseits. Mit Rückgriff auf psychoanalytische Theorien aus feministischer Perspektive analysiert die Verfasserin, auf welche Weise Viebig, Rie und Märten das Zerrissenwerden ihrer Künstlerinnenfiguren im Objekt-Subjekt-Sein darstellen. Die Autorin Sonja Dehning studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg i.Br. und Paris und war von 1995 bis 1997 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Universität Freiburg tätig, wo sie die Ausstellung Grenzüberschreitungen – Künstlerinnen in der Region um 1900 konzipierte und mit der vorliegenden Arbeit promovierte. Derzeit arbeitet sie in Freiburg als Koordinatorin des Zentrums für Anthropologie und Gender Studies.

Zusätzliche Information

Gewicht0,407 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten250
Erscheinungsdatum01.01.2000
ISBN978-3-8260-1824-4   //   9783826018244
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Dehning, Sonja