Beschreibung
Über mehrere Jahrhunderte hinweg existierte im tauberfränkischen Creglingen jüdisches Leben. Erste schriftliche Belege stammen aus dem 16. Jahrhundert. Der Band rekonstruiert anhand konkreter Einzelschicksale die Geschichte der jüdischen Gemeinde Creglingens von den ersten greifbaren Anfängen bis zur nationalsozialistischen Vertreibungs- und Vernichtungspolitik im 20. Jahrhundert. Der 25. März 1933 verkörpert einen besonders schmerzlichen Einschnitt in der Geschichte der Creglinger jüdischen Gemeinde. Die Foltertorturen von 16 Creglinger Juden, die aus dem Synagogengottesdienst heraus verhaftet und mißhandelt wurden, sowie der Tod von Hermann Stern und Arnold Rosenfeld lassen hellsichtige Beobachter erahnen, was den Juden nicht nur in Creglingen in den folgenden Jahren bevorstehen wird. Mit diesem Ereignis – dem wohl ersten systematischen Pogrom mit Todesfolge nach der sog. “Machtergreifung” – und dem dann folgenden “Ausklingen” bzw. Ende jüdischen Lebens in Creglingen beschäftigen sich mehrere Abschnitte des Werkes. Die Autoren Hartwig Behr studierte Geschichte und Germanistik in Hamburg und Tübingen. Seit 1971 Studienrat in Bad Mergentheim. Seit den achtziger Jahren lokal- und regionalgeschichtliche Forschungen zu den Themen Nationalsozialismus, Judentum. Hort F. Rupp, studierte Evang. Theologie, Psychologie, Germanistik und Geschichte in Erlangen und Zürich. Erstes und zweites Staatsexamen. 1985 Promotion in Erlangen, 1993 Habilitation für Prakt. Theologie an der Universität Frankfurt. Seit 1993 o. Prof. für Evang. Theologie in Würzburg mit Schwerpunkt Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts.