Beschreibung
Dieses Buch möchte die Chemie anstiften, sich die Philosophie zu Nutze zu machen. Chemie ist auf neue Weise ein Thema geworden. Leute reden über etwas, das sie bisher nur konsumiert haben, aber die Chemiker sind nicht vorbereitet zu sagen, warum Chemie so ist wie sie ist und wie sie sein könnte oder sollte. Und die Chemiker müssen sich aus Eigeninteresse überlegen, – so die zentrale These des Autors – ob sie ihre Aufgaben am Arbeitsplatz und in der Welt nicht besser erfüllen können, wenn sie ihr Denkzeug verbessern. Das Buch erläutert zunächst wissenschaftstheoretische Begriffe wie Kausalität, Wahrheit, Hypothese und Erklärung im chemischen Kontext. Es versucht, eine Methodologie des chemischen Denkens zu begründen, zeigt an chemischen Beispielen die Schwierigkeiten logischen Schließens und die Unzulänglichkeiten der Fachsprache für die Beschreibung von Problemen, Methoden und Ergebnissen. Der Umgang mit komplexen Systemen und die Entscheidungsfindung unter Risiko und Unsicherheit werden behandelt. Unter der Frage “Chemie, was ist das?” setzt sich das Buch mit dem unklaren Selbstverständnis des Faches, dem Risikomanagement in der Chemie und mit aktuellen Fragen der Wissenschafts-Ethik und Technik-Kritik auseinander. Die zahlreichen erläuternden Beispiele sind einfach gehalten und erfordern vom Leser nur chemische Anfangskenntnisse. Der Autor Gerold Wünsch ist Prof. für Analytische Chemie an der Universität Hannover.