Beschreibung
Ausgehend von Luise Rinsers Vorhaben, fremde Kulturen positiv darzustellen, beschäftigt sich die vorliegende Studie mit der Frage, inwieweit sich dennoch von Zeit zu Zeit westlich-eurozentrische Vorurteilstrukturen in den Texten der Autorin bemerkbar machen und welche Ursachen sowie Auswirkungen dies im Kontext interkultureller Begegnungen hat. Es geht aber auch um die Aufwertung einer sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten positiv von westlichen Diskursen abhebenden Autorin. Da Rinser erstens von einer neuen Perspektive her beleuchtet und zweitens entgegen vielen älteren Bewertungen über ihren Prosastil hinaus an anderen Faktoren gemessen wird, handelt es sich um eine wichtige Ergänzung zur Rinserforschung. Nicht zuletzt liegt dieser Arbeit ein vielstimmig geforderter, erweiterter Germanistikbegriff zugrunde, da durch die Einbeziehung wichtiger, interkultureller Forschungsansätze sowohl fachspezifisch als auch auf neuartige Weise fächerübergreifend interpretiert wird. Die Autorin Prof. Stephanie Grollman ist Deutsche und unterrichtet seit mehreren Jahren Germanistik in den USA. Ihre Veröffentlichungen beschäftigen sich mit zeitgenössischer deutscher Literatur des 20. Jahrhunderts.