Beschreibung
Der Titel des Bandes zeigt bereits an, daß die Arbeit den Versuch unternimmt, einen neuen Zugang zu dem noch immer weitgehend unentschlüsselten Werk Hegels, der Wissenschaft der Logik, zu finden, und zwar mittels Rekonstruktion seiner Methoden-Idee auf der Textgrundlage des Schlußkapitels der großen Logik. In der ‘Wissenschaft der Logik’ soll der zentrale christliche Gedanke der Trinität unter dem Titel der ‘Totalität’ wissenschaftlich begründet werden. Totalität im Vollsinn des Trinitätsbegriffs ist die Idee, wenn sie nicht nur abstrakt als die in sich ruhende und transzendent bleibende Drei-Einheit Gottes erfaßt wird, sondern auch in ihrer Selbstbewegung, in der sie sich dem endlichen Denken mitteilt, zur Darstellung kommt. Die Methode der spekulativen Logik als die Reflexionsform des Offenbarungsgeschehens ist daher nicht länger nur ein Instrument unseres Denkens, sondern ihr kommt auch eine Eigendynamik zu, die über die Kategorien des Verstandes übergreift und den Schein ihrer Selbständigkeit aufdeckt. Der Paradigmenwechsel vom Verstandesbegriff Gottes als Substanz zum Begriff Gottes als eines dreieinigen Subjekts, den Hegel mit seiner Logik systematisch vollzieht, macht die Umgestaltung des traditionell statischen Systems der Logik in ein organisch sich entwickelndes, dynamisches System notwendig. Die Autorin Gudrun v. Düffel, geb. 1938, studierte Germanistik und Anglistik in Marburg, München und Göttingen und war nach Abschluß ihres Studiums (1. und 2. Staatsexamen) im Nebenberuf als Lehrkraft tätig. 1988 entschied sie sich zu einem Zweitstudium an der FU Berlin, das sie 1998 mit der vorliegenden Arbeit abschloß.