Beschreibung
Welche Spuren hinterläßt das kulturelle Erbe der Vorfahren im Schreiben italo/amerikanischer Frauen der Gegenwart? Welche ästhetischen Merkmale nimmt die literarische Auseinandersetzung mit der eigenen interkulturellen Identität vor dem Horizont einer multikulturellen Gesellschaft wie derjenigen der U.S.A. an? Carole Maso, Mary Caponegro, Barbara Grizzuti Harrison, Susan Caperna Lloyd, Lisa Ruffolo, Helen Barolini und Anna Monardo sind als Nachkommen italienischer Eltern oder Großeltern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten emigriert sind, zugleich “italienisch” und “amerikanisch” geprägt. Ihre existentiell interkulturelle Situation empfinden sie als einen schöpferischen Auftrag, der in ihren Romanen, Kurzgeschichten, Reiseberichten und Essays nicht nur in thematischer sondern auch in formaler Hinsicht Gestalt annimmt. Gelebte Interkulturalität. Weibliches Schreiben im italo/amerikanischen Kontext gibt unter Rückgriff auf aktuelle Forschungsansätze aus Soziologie, interkultureller Philosophie, Geschichte und Psychologie Antwort auf die Frage nach der literar-ästhetischen Struktur inter- und multikultureller Welterfahrungen. Die Fokussierung auf das Werk ausschließlich weiblicher Autoren leistet dabei einen methodischen Beitrag zur Erforschung der spezifischen kulturellen Eigen- und Fremdwahrnehmungsperspektive der Frau und macht nicht zuletzt auf deren besondere ethische und gesellschaftspolitische Wirkabsicht aufmerksam. Die Autorin Eva Hassel, Jahrgang 1972, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Italienisch und Kunstgeschichte in Bonn, Paris und Saarbrücken und ist seit 1996 Redaktionsmitglied des Fernsehmagazins 3Sat Kulturzeit. Ihre Dissertation entstand im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs “Interkulturelle Kommunikation aus kulturwissenschaftlicher Perspektive” an der Universität des Saarlandes.