Herbert Theierl

Nietzsche. Mystik als Selbstversuch

Erscheinungsdatum: 01.01.2000, 100 Seiten ISBN: 978-3-8260-1933-3
Fachgebiet: Reihe: Nietzsche in der Diskussion
Autor*innen:Herbert Theierl

15,50  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.

Beschreibung

Die Arbeit legt dar, daß die Gedanken Nietzsches eine mystische Wurzel haben und ein mystisches Ziel verfolgen. Er wollte aus der Enge seines Bewußtseins, die er als das Gefängnis der “hundert Spiegel” empfand, ausbrechen und in einem mystisch erweiterten Selbst, dem “dionysischen Zustand”, Erleuchtung und “Erlösung” finden. Um dieses Ziel zu erreichen, mußte er das Bewußtsein destabilisieren, ihm alles nehmen, was ihm als Verankerung dient. Daher richtete er seine Angriffe vor allem gegen die Moral, weil er im Gewissen eine der Hauptstützen des reflektierenden Bewußtseins erkannte, und gegen die Wahrheit, weil sich in ihr das Bewußtsein seiner selbst am Objekt versichert. Nietzsche wußte, daß seine Bemühungen, das Bewußtsein zu desorientieren, ihn selbst einer Gefahr aussetzte, die er “Untergang” nannte. Doch machte er seinen Umgang mit der Mystik zum Selbstversuch, setzte seine Existenz dabei aufs Spiel, um “Neues zu erfahren”. – Der zweite Teil der Arbeit untersucht, ob Nietzsches Aussage, seine Lehre von der “Ewigen Wiederkunft des Gleichen” sei die “europäische Form des Buddhismus”, einer näheren Prüfung standhält. Dabei wird aufgedeckt, daß die Strukturen beider Erlösungslehren in wesentlichen Merkmalen religiöser Mystik übereinstimmen. – Der 3. Teil der Arbeit versucht, die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen und Folgen der von Nietzsche betriebenen Zerstörung des Bewußtseins zu identifizieren. Hier wird u.a. auf die Sonderstellung einiger zentraler Begriffe Nietzsches hingewiesen, die nicht der Erkenntnis von Gegenständen, sondern der Einübung der “Zustands” dienen und daher “Turngeräte der Mystik” genannt werden. Hervorgehoben wird auch, daß Nietzsches “Genealogie der Moral” ein Moment der Selbstheilung enthält, das Freuds Psychoanalyse um Jahrzehnte vorwegnimmt. Die Arbeit schließt mit dem Hinweis, daß Nietzsche sein Leben als eine Form der “Mitteilung” ansah. Er sei der einzige Philosoph der Neuzeit, der seine Philosophie nicht nur in seinen Schriften darstellte, sondern auch als das Drama seines eigenen Lebens “aufführte”. Der Autor Herbert Theierl studierte Philosophie bei Karl Jaspers in Heidelberg und promovierte in den Fächern Philosophie, Altgriechisch und klassische Archäologie. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft trat er in den Staatsdienst ein und war viele Jahre im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn tätig.

Zusätzliche Information

Gewicht0,18 kg
Größe13.5 × 21 cm (B × H)
Seiten100
Erscheinungsdatum01.01.2000
ISBN978-3-8260-1933-3   //   9783826019333
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
ReiheNietzsche in der Diskussion
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Theierl, Herbert