Jan Beaufort

Die gesellschaftliche Konstitution der Natur

Helmuth Plessners kritisch-phänomenologische Grundlegung einer hermeneutischen Naturphilosophie in 'Die Stufen des Organischen und der Mensch'

Erscheinungsdatum: 01.01.2000, 257 Seiten ISBN: 978-3-8260-1937-1
Fachgebiet:
Autor*innen:Jan Beaufort

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Beschreibung

Plessners schwieriges und immer noch zu zaghaft rezipiertes Hauptwerk Die Stufen des Organischen und der Mensch beabsichtigt eine naturphilosophische Grundlegung der Anthropologie. Ein solches Anliegen hat nur Aussicht auf Erfolg, wenn es gelingt, Naturphilosophie selbst ausreichend zu fundieren. Das ist jedoch nach dem Siegeszug der Naturwissenschaften in den beiden vergangenen Jahrhunderten keine einfache Aufgabe. Naturphilosophie gilt heute als erfahrungsferne Spekulation, von der kein Erkenntnisgewinn zu erwarten ist. Die Arbeit zeigt nun (erstens) mit Plessner, daß Naturphilosophie notwendig ist. Denn das Phänomen des Lebens ist mit bloß empirischen Mitteln nicht angemessen zu erfassen. Hier kommen – zumindest dann, wenn der Erfahrungsbereich nicht unzulässig verkürzt werden soll – andere, von Phänomenologen und Hermeneutikern erarbeitete Verfahren mit ins Spiel. Deren Verhältnis zum naturwissenschaftlichen Vorgehen ist zu klären, was nur auf der Ebene einer Naturphilosophie möglich ist. Dabei zeigt sich, daß sich schon auf der Stufe der nichtlebendigen Natur Fragen stellen, die im direkten erfahrungswissenschaftlichen Zugriff nicht zu beantworten sind. Begründbar wird Naturphilosophie (zweitens) dadurch, daß auf ihre eigene Methode reflektiert wird. Denn indem sie empirische, phänomenologische und hermeneutische Verfahren miteinander verbindet, klärt Naturphilosophie die Frage, wie sich Natur für unsere Erfahrung konstituiert. D. h. sie fragt nach der Konstitution sowie nach den Konstitutionsbedingungen alles natürlich Gegebenen. Von den unteren Erfahrungsstufen bis zum Menschen aufsteigend führt das Begründungsproblem dann zum Nachweis, daß es am Ende die Konstitution des Menschen selbst ist, die seine Naturerfahrung bedingt. Bei der Bestimmung dieser Konstitution folgt Plessner einer langen philosophischen Tradition mit der Feststellung, daß der Mensch die Möglichkeiten seines Menschseins erst als gesellschaftliches Wesen voll ausschöpfen kann. Dementsprechend läßt sich (drittens) als Ergebnis der Arbeit formulieren: “Indem sich menschliches Leben gesellschaftlich konstituiert, konstituiert sich dem Menschen die Welt gesellschaftlich. Das ist das letzte Wort der Plessnerschen Ontologie. […] Ausgangs- und Zielpunkt des naturphilosophischen Ansatzes, den Plessner in den Stufen des Organischen und der Mensch vorlegt, ist deshalb die gesellschaftliche Konstitution der Natur.” Der Autor Jan Beaufort ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Würzburg.

Zusätzliche Information

Gewicht0,5 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten257
Erscheinungsdatum01.01.2000
ISBN978-3-8260-1937-1   //   9783826019371
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Beaufort, Jan