Beschreibung
Die vorliegende Untersuchung bietet erstmals eine systematische Gesamtinterpretation des umfangreichen und zugleich vielschichtigen Lebenswerks des Philosophen und Pädagogen Otto Friedrich Bollnow unter der für ihn leitenden Frage nach dem Wesen des Menschen. Auf der Grundlage einer systematischen Standortbestimmung der anthropologischen Fragestellung des 20. Jahrhunderts in ihren widerstreitenden Strömungen konturiert der Verfasser den für Bollnow charakteristischen Frageansatz, der zugleich richtungsweisend ist für dessen originäre phänomenologisch-hermeneutische Methode: An die Stelle der klassischen Was-Frage nach einer definitorischen Allgemeinbestimmung des menschlichen Wesens rücken die verschiedensten Phänomene menschlichen Lebens ins Zentrum der anthropologischen Betrachtung. Die strukturanalytisch herausgearbeitete antinomische Spannung eines Ganzseins und Offenseins und Ganzwerdens des Menschen erhält – so die Kernthese des Verfassers – quer durch alle Phänomenbereiche im menschlichen Wohnen-können ihre integrale Sinnmitte. Angesichts der heutigen globalen Krisensituation erfolgt schließlich ein kritischer Ausblick auf Möglichkeiten eines menschlichen Wohnen-könnens in ganzheitlicher Zukunftsverantwortung. Der Autor Gottfried Schüz, seit 1995 als Leiter des Staatl. Studienseminars für das Lehramt in Mainz. Zweitstudium der Philosophie, Pädagogik und Ev. Theologie sowie Promotion mit der vorliegenden Arbeit in Philosophie an der Universität Mainz.