Helmut Fuhrmann

Zur poetischen und philosophischen Anthropologie Schillers

Vier Versuche

Erscheinungsdatum: 01.02.2001, 196 Seiten ISBN: 978-3-8260-1982-1
Fachgebiet:
Autor*innen:Helmut Fuhrmann

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Beschreibung

Das Buch vereinigt vier Versuche über Friedrich Schiller, die zwar unabhängig voneinander entstanden sind, hier aber unter dem übergeordneten Aspekt seiner Anthropologie zusammengerückt werden. Drei dieser Versuche beschäftigen sich mit Schillers poetischer Anthropologie. Die ersten beiden fragen nach der Weise, wie er als die zwei Hauptspielarten, in denen der Mensch existiert, einerseits die Frau, andererseits den Mann sieht und darstellt; und sie arbeiten dabei insbesondere das extreme Spannungsverhältnis heraus, das besteht zwischen dem ,Bild’, das er sich als Kind seiner Zeit von den Geschlechtern macht, und der ,Gestalt’, die er ihnen als Dichter in seinem dramatischen und epischen Werk verleiht. Der dritte Versuch zeigt an einem einzelnen Werk, dem Wallenstein, das konkrete Zusammenspiel von Männer- und Frauenfiguren, die im Spannungsfeld des Lebens, dessen Pole die Idee der Humanität und die Wirklichkeit der Geschichte bilden, ihren Platz zu finden oder zu behaupten suchen und dabei scheitern, weil es ihnen nicht gelingt, die unbedingte Forderung der Idee mit den kontingenten Zwängen der Realität ohne Widerspruch zu verbinden. Der vierte und umfangreichste Versuch gilt Schillers philosophischer Anthropologie, d.h. einmal der Frage, wie er den geschichtlichen Ort und das geschlechterübergreifende Wesen des Menschen theoretisch bestimmt; alsdann der Rolle, die er in diesem Kontext dem Spiel im weitesten Sinne zuweist; und schließlich der Anwendung, die sich von diesem Zentralbegriff der Schillerschen Anthropologie und Ästhetik auf die Grundformen der fiktionalen Literatur machen läßt, die von der Unterhaltungsliteratur über Zwischenformen bis zur Dichtung reichen. Die Spannweite, die sich hier zeigt, wird veranschaulicht durch die vergleichende Gegenüberstellung themenverwandter Erzähltexte Conan Doyles, E.T.A. Hoffmanns und Fjodor Dostojewskijs. Ergänzt wird dieser letzte Versuch durch einen Anhang, der mittels einschlägiger Passagen aus Werken von Marx, Horkheimer/Adorno, Marcuse, Jaspers, Schiller, Brecht, Adorno, Schopenhauer, Ljubimow und Sperber einige wesentliche Thesen der Untersuchung ausführlich belegt und ,illustriert’. In allen vier Versuchen geht es nicht allein um die philologische Klärung umstrittener Sachverhalte, sondern zugleich um das Problem der Aktualität, die Schillers Dichten und Denken heute zukommt oder nicht zukommt. Der Autor Helmut Fuhrmann – nach einem Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Göttingen, Marburg, Basel und Köln zunächst Gymnasiallehrer in Kassel, dann Lektor an der University of California, Riverside (USA) und Dozent an der Universität Lund (Schweden) – lehrte seit 1972 im Fachbereich Germanistik an der Universität/Gesamthochschule Kassel. Buchveröffentlichungen zur Literaturwissenschaft (zuammen mit W. Buddecke: Das deutschsprachige Drama seit 1945, 1981) und zur Literaturdidaktik (Philosophische Texte im Literaturunterricht, 1985). Bei K&N erschienen: Die Furie des Verschwindens. Literaturunterricht und Literaturtradition (1993), Der androgyne Mensch. ,Bild’ und ,Gestalt’ der Frau und des Mannes im Werk Goethes (1995) und Warten auf “Geschichte”. Der Dramatiker Heiner Müller (1997).

Zusätzliche Information

Gewicht0,322 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten196
Erscheinungsdatum01.02.2001
ISBN978-3-8260-1982-1   //   9783826019821
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Fuhrmann, Helmut