Beschreibung
Das Wort Symbol schillert in der Philosophie, und nicht nur in ihr. Salonfähig ist es nicht erst seit Ernst Cassirers Renaissance: bedeutungsschwer oder beiläufig, abschätzig oder einfach hilflos begegnet es bei zahlreichen philosophischen Autoren und Literaturwissenschaftlern, von der inflationären theologischen und religionspädagogischen Rezeption ganz zu schweigen. Spöttern könnte es Anlaß genug geben, es als den philosophischen Terminus par excellence zu karikieren, schwankt doch seine Bedeutung wie die der Philosophien, die es beanspruchen oder hervorbringen. Wo man nicht mehr weiterweiß, so scheint es, greift man zum Symbol. Ein genauerer Blick tut da mehr als not. Die sieben in sich abgeschlossenen Studien zu Verwendung und Bedeutungskontext des Symbolterminus bei Platon, Aristoteles, Immanuel Kant, Friedrich Schelling, Ernst Cassirer, George Herbert Mead und Paul Ricœur erheben detailliert und mit teilweise überraschenden Einsichten Möglichkeiten philosophischer Symbol-Deutungen. Dabei zeigt sich, daß besonders die Ansätze Kants und Cassirers nicht nur begriffsgeschichtlich von Interesse sind, sondern darüber hinaus Potentiale einer philosophischen Theorie symbolischer Bedeutung bergen, für die der Symbolbegriff zum Schlüssel der Rekonstruktion subjektiver Überzeugungen im intersubjektiven Raum wird. Schließlich gelingt es, die Frage nach der Bedeutung des Wortes Symbol als fundamentalphilosophische Frage zu etablieren, die in eine selbstkritische Reflexion der Möglichkeiten philosophischen Denkens führen muß. Der Autor studierte Katholische Theologie, Philosophie, Deutsche Philologie und Pädagogik in Münster. MA 1996, Dr. theol. 2000. Publikationstätigkeit in den Bereichen Theologie, Philosophie und Religionspädagogik.