Beschreibung
Ernst Jünger ein Grieche? Nach Tradition, Herkunft und Recht! Diese provokante Behauptung zu beweisen hat sich der “Plutarch des Naturreichs” vorgenommen. Seit Jünger aus den Feldgrauen des Ersten Weltkriegs Achills gemacht hatte, war er bestrebt, seine Welt zu antikisieren. Eine Geste, die alles andere als altertumswissenschaftliche Nadelarbeit bedeutete: Flucht und Vorwurf gegen die Moderne meldeten sich so zu Wort, riefen nach der Wiederkehr der Götter, dem Durchbruch des Mythos, der Wiederherstellung vortechnischer Zustände. Die Konsequenzen einer solchen Umstellung, Sklaverei, Auslöschung der bisherigen Welt, Bürgerkriege, wurden nicht nur gebilligt, sondern sogar begeistert aufgenommen. Dieser mannmännlichen Welt schlägt die Untersuchung altertumswissenschaftlich die Waffen aus der Hand, indem sie zu den von Jüngern rezipierten Fontes geht. Die Autorin Annette Rink studierte Klassische Philologie und Geschichte. Seit ihrer Promotion arbeitet sie als altsprachliche Suggestopädin und beschäftigt sich mit der Antikenrezeption rechter Autoren.