Karl H Ehrenforth, Bernhard Waldenfels, Jürgen Vogt, Karl H Ehrenforth, Karl H Ehrenforth (Hrsg.)

Musik - unsere Welt als andere

Phänomenologie und Musikpädagogik im Gespräch

Erscheinungsdatum: 01.03.2001, 234 Seiten ISBN: 978-3-8260-2003-2
Fachgebiet:

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Beschreibung

Weil Musik mehr ist als eine geschriebene Partitur oder eine tönende Architektur, und weil ihre Wahrnehmung auch mehr ist als eine auditive “Sensibilisierung” oder die Erkenntnis eines wie auch immer gearteten Prinzips des Komponierens, sind alle, die mit ihr umgehen, – sei es produktiv, reflexiv oder vermittelnd – gehalten, die Türen zu den Nachbargärten weit offen zu halten. Was bis zu Bach selbstverständlich war: die Einbettung der Musik in einen Lebens-, Denk- und Glaubenszusammenhang mußten Komponisten nach ihm – so Mendelssohn-Bartholdy, Mahler, Debussy, Messiaen und andere – immer wieder erinnern. Denn sie wollten, daß ihre Musik nicht (nur) “autonom” begriffen, sondern “poetisch” verstanden und erlebt werde. Die Vorstellung, Musik sei ein autonomes Werk per se, ist nur sehr begrenzt gültig. Falsch angewendet, kann diese Verengung dazu führen, der Musik gerade jenen Atem zu nehmen, der ihr die Kraft der “Ansprache” und die Chance der Mit-Teilung mit ihrem Hörer verleihen. Diese berechtigten Erwartungen des Hörers aber sind wiederum nur einlösbar, wenn in der Musik nicht nur ein noch so bewundernswertes und “interessantes” Bauprinzip zur Entdeckung ansteht, sondern wenn sie als ein Spiegel von Ich und Welt erkannt, vermittelt und gehört wird. Nur eine solche Musik kann den Hörer “be-treffen” und “interessieren”. Dieser Blickwinkel verbindet sich mit dem Begriff der “Lebenswelt” und wird für die Praxis der Musikerziehung und deren wissenschaftliche Klärung in der Musikpädagogik von wachsender Bedeutung. Mit ihm wird Partei ergriffen für den Rezipienten, ohne den Werkanspruch zu übersehen und ihn auf eine mimetisch-illustrative Ebene abzudrücken, die kein ernsthafter Komponist besonders schätzt. Sich auf diese Lebenswelt in der Musik einzulassen, bedeutet freilich, die Türen weit zu öffnen. INHALT Bernhard Waldenfels: Lebenswelt als Hörwelt – Karl Heinrich Ehrenforth: Lebenswelt – das “wirklich Erste” – Musikerziehung zwischen ästhetischer Autonomie-Idee und dialogischem Bildungskonzept – Jürgen Vogt: “Das Eigene und das Fremde” – Nur ein Modethema der Musikpädagogik? – Alexander Haardt: Strukturen musikalischer Zeit – Zur Musikphänomenologie Roman Ingardens und Aleksey Losevs – Hermann Josef Kaiser: Auf dem Wege zu verständiger Musikpraxis – Hans Bäßler: Religiöse Musik der Jugendkultur(en) als Herausforderung – Lebenswelt als Perspektive in Religions- und Musikunterricht – Christoph Richter: Von zwei Wirklichkeiten der Musik – In welcher Lebenswelt lebt Musik? (erörtert am langsamen Satz “Andante con moto quasi Allegretto” aus dem Streichquartett op. 59, Nr. 3 von Ludwig van Beethoven) – Andreas Georg Stascheit: Lebenswelt des musikalischen Handelns – Üben zwischen Engagement und Degagement – Christoph Schönherr: Lebenswelt Musizieren – Klassenmusizieren als Prozeß der Verständigung – Wilfried Fischer: Musizieren – selbst eine lebensweltliche Grunderfahrung – Ernst-Klaus Schneider: Stille-Erfahrung und Musik – Ortwin Nimczik: “Schlaf, Kindlein, schlaf…” – oder: Ein “Wiegenlied” zum Wachwerden? – Dominik Paß: Elektronische Musik als Medium der Entortung – Heteroästhesie durch Klang und Geräusch Der Herausgeber Karl Heinrich Ehrenforth, em. Prof., war Musikwissenschaftler an der Musikhochschule Detmold.

Zusätzliche Information

Gewicht0,368 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten234
Erscheinungsdatum01.03.2001
ISBN978-3-8260-2003-2   //   9783826020032
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Ehrenforth, Karl H.

Vogt, Jürgen

Waldenfels, Bernhard