Beschreibung
Die Frage nach Identität stellt sich bei Georges Perec (1936-1982), dem französischen Schriftsteller jüdisch-polnischer Herkunft, selten explizit, dafür aber häufig existentiell. Eng mit Deutschland verknüpft, läßt sich der Näherungswert einer Antwort nur über Umwege bestimmen – in Zwischenräumen, Anspielungen, absichtlichen Fehlern, die man suchen muß und wie ein Puzzle zusammensetzen kann: Puzzle innerhalb des einzelnen Werkes, Puzzle das Gesamtwerk, Puzzle die Art, das Leben anzugehen, selbst ständig auf der Suche nach Teilen, nach Spuren, auf der anderen Seite sich verbergend, mit dem Gegenüber, dem Anderen, sprach-spielend, um die doch immer ausgedrückte Leere zu verstecken. Was, wenn man sich im konstruierten Puzzle von Einflüssen, Kultur und Täuschung selbst nicht mehr findet? Was, wenn für die leere Stelle am Ende nur noch ein “W” statt des benötigten “X” übrigbleibt? Der Autor Ariane Steiner ist nach einem Studium der Romanistik, Ethnologie, Études franco-allemandes und Interkulturellen Kommunikation momentan als DAAD-Lektorin an der Universität Bordeaux III beschäftigt.