Beschreibung
Aus dem Vorwort von Horst Thomé: In den fünfziger Jahren orientierte sich die Wieland-Forschung neu und bestimmte mit dieser Kehre die Leitthemen der Diskussion bis zur Gegenwart. Das Jahrhundert der Aufklärung wurde nicht mehr nur als Vorgeschichte der ,Klassik‘ konzipiert, sondern in seiner Vielschichtigkeit und Eigenwertigkeit entdeckt, die neue historiographische Perspektive lenkte den Blick auf die zentrale Position Wielands im System der literarischen Schulen, philosophischen Meinungen und kulturellen Institutionen. Die 1954 bei Wolfgang Kayser erarbeitete Dissertation von Wolfgang Kausch nimmt Wielands Poesie und den geistigen Gehalt, der in ihr erscheint, ernst, sie sucht deshalb das Werk aus seinen eigenen Voraussetzungen zu verstehen und sie respektiert seine Eigenheit, die es von der Dichtung Goethes und Schillers unterscheidet. Kausch freilich arbeitet die empfangenen Anstöße zu einer der innovativsten und ertragsreichsten Leistungen der neuen Richtung aus, seine bisher nicht publizierte Untersuchung blieb aber, auch wo sie zitiert wurde, wenig gekannt und genutzt. Der Autor Karl-Heinz Kausch studierte in Mainz, Heidelberg und Göttingen Philosophie, Germanistik und Latein. 1954 Promotion bei Wolfgang Kayser, Schuldienst bis 1984. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Landesbibliothek Hannover bis zu seinem Tod 1995.