Beschreibung
“Dies ist das Charakteristische des bürgerlichen Sprechens und Empfindens im Hochkapitalismus: immer nur sich selbst zu erreichen, diese blinde Kraft, für die Berühren Zerstören bedeutet.” H. Kutzner, Nietzsche. Diesseits der Kräfte, diesseits der Bilder. Zur Endgeschichte der europäischen Sinnlichkeit. Würzburg 1996 (2. Aufl.) “Insofern das Wahrnehmen des Anderen in seiner Andersartigkeit in der aktiv pluralistischen Gesellschaft die wesentliche Tugend ist, fallen Ethik und Ästhetik in ihr zusammen, Andersartigkeit des Anderen wird also nicht nur ertragen, sondern als Bereicherung eigener Lebensmöglichkeiten erfahren und gewollt.” H. Kutzner, Erfahrung und Begriff des Spiels, Bonn 1975 Mehr oder weniger im Anschluß an die zwei Bücher Heinrich Kutzners und seine zahlreichen Aufsätze, die eine Bibliographie dokumentiert, schreiben in vorliegender Gedenkschrift WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Fachrichtungen und SchriftstellerInnen verschiedener Genres über Themen, die – wie die Kutznerschen Schriften – in den Grenzgebieten von Philosophie, Kunst und Psychoanalyse angesiedelt sind. Stark divergierend, können alle Beiträge Aktualität für sich beanspruchen. INHALT Vorwort – Einleitung: Gerburg Treusch-Dieter: Der internierte Leib – für eine opferlose Praxis. Die Performanz des Außen bei Heinrich Kutzner – Michael Reiter: Das Elend der Kulturkritik – I. Wissenschaftliche Abhandlungen: Frederick C. Beiser: Die deutsche Frühromantik – Gisela Dischner: Der Sprung durch die fünf Gärten der Sinne – Una Pfau: Louis Aragon, Surrealist und Kommunist – Christine Bange: Zum Begriff des Schönen – Markus Fischer: Der Wanderer, seine Rede und ihr Schatten – Bemerkungen zu Texten von Büchner, Nietzsche, Kafka und Celan – Susanne Ledanff: “(De)montage des Triebs”. Methodenprobleme der Moderne: Diskurs über Sex und Sexualität: Foucault. Freud. Lacan. Goethe – Dietmar Kamper: Entweder der Sinn oder die Sinne. Die Verteidigung der Welt gegen den Imperialismus der Weltbilder – Wolfram Malte Fues: Postmoderne und postindustrielle Gesellschaft – Olav Münzberg: Internationales Recht und ethnische Minderheiten. Zur Entwicklung der Menschenrechte seit 1945 – Dossier: Politische Weihnacht in Antike und Moderne: Richard Faber im Gespräch mit Johannes Wendt – II. Literarische Texte: Spyros Bokos: Traumbild von einem Montagabend vor nicht allzu langer Zeit – Horst v. Gizycki: Die Zugabe – aus dem dalmatinischen Tagebuch – Renate v. Gizycki: Telekommunikation oder die Zukunft der Katzen – Reimar Lenz: Requiem auf einen Liebhaber – Gösta Neuwirth und Angela von Moos: (Schreierisch)/ Unsichtig Wetter naht – Dorinda Outram: White and Black: Coming to Berlin – Peter Pörtner: Tôkyôter Ele- und Allergien und andere Notiz- und Skizzen – Elvira Rohr: Gedichte – Bibliographie Kutzners Die Herausgeber Richard Faber ist Privatdozent für Soziologie (der Literatur) an der FU Berlin. Brigitte Niestroj ist Psychologiedozentin und Psychohistorikerin in Berlin. Peter Pörtner ist Prof. für Japanologie an der Universität München.