Ortrud Gutjahr, Harro Segeberg, Karl R Mandelkow, Ortrud Gutjahr, Harro Segeberg, Ortrud Gutjahr (Hrsg.), Harro Segeberg (Hrsg.)

Klassik und Anti-Klassik

Goethe in seiner Epoche

Erscheinungsdatum: 01.01.2000, 310 Seiten ISBN: 978-3-8260-2040-7
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Beschreibung

Wie in keinem anderen Dichter der Kunstepoche wurde in Goethe das Ideal eines klassischen Dichters gesehen, der in der produktiven Auseinandersetzung mit den Literaturen anderer Kulturen die Bildung einer nationalen Kulturtradition begründete und damit die gegenüber anderen europäischen Literaturen verspätete deutsche Klassik auf den Weg brachte. Indem Goethe das Klassische als ästhetisch gestiftete Einheit der Mannigfaltigkeit gefaßt hat, ist für ihn die Ganzheitsvorstellung, die er mit der Antike verband, zum zentralen Bezugspunkt seiner eigenen ›überzeitlichen‹ Kunstauffassung geworden. Wenn aber mit der Literatur der Klassik auf diese Weise stets mehr oder weniger explizit eine normative Ganzheitsvorstellung verbunden wurde, so stellt sich die Frage, wie jene Strömungen und Tendenzen der Epoche, die sich der Vorstellung ästhetischer Einheit widersetzen oder entziehen, einer derart klassisch gewordenen Geschichte der Literatur um 1800 zuzuordnen sind. Goethe selber hat das Klassische als das Gesunde, das Romantische als das Kranke aufgefaßt und damit dazu beigetragen, daß der Begriff “Antiklassik” im Sinne einer oppositionellen Gegenwegung als abgrenzende epochale Kennzeichnung eingesetzt werden konnte. Gegenüber den damit verbundenen Epochenkennzeichnungen fragen die hier vorgelegten Beiträge, ob nicht die Klassik selbst aufgrund der sowohl von ihr in Anspruch genommenen als auch ihr zugeschriebenen normativen Geltungsansprüche ihre eigenen Subvertierungen in Gang gesetzt und damit eine Gegenklassik oder Anti-Klassik hervorgetrieben hat. Unter dieser Fragestellung möchten die Beiträge dieses Bandes zur Auseinandersetzung mit bisher kaum beleuchteten Aspekten kanonischer Texte wie auch zur Erhellung bisher wenig bekannter Seiten der Klassik einladen. Vorgestellt werden neue Lesarten und Interpretationsansätze zu bereits kanonisierten Werken sowie Texte von Autorinnen und Autoren, die nicht zur Weimarer Klassik im engeren Sinne gezählt werden und deshalb innerhalb der Diskussion um Konzepte des Klassischen bisher nur am Rande Beachtung fanden. INHALT Vorwort – Karl Robert Mandelkow: Weimarer Klassik. Gegenwart und Vergangenheit eines deutschen Mythos – Waltraud Wende: “Die deutsche Kult und die umliegenden Dörfer halten den Atem an”. Zur Wirkungsgeschichte eines Klassikers – Angelika Jacobs: ,Torquato Tasso’: Goethes Antwort auf Rousseau – Reiner Wild: Die moderne Form. Goethes Balladen von 1797 als Teil des ,Projekts Klassik’ – Bernhard J. Dotzler: Goethe und sein Ende: Das Medium “Welt-Literatur” – Alexander Mehlmann: Keine Faustregel für Mephisto. Spieltheoretische Fingerzeige zu Goethes ,Faust’ – Peter Brandes: Entstellte Klassik. Goethes barbarische Komposition des ,Faust’ – Wolfram Malte Fues: ,Wanderjahre’ im Hypertext Die Herausgeber Ortrud Gutjahr und Harro Segeberg lehren als Professoren für Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.

Zusätzliche Information

Gewicht0,499 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten310
Erscheinungsdatum01.01.2000
ISBN978-3-8260-2040-7   //   9783826020407
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Gutjahr, Ortrud

Mandelkow, Karl R.

Segeberg, Harro