Beschreibung
Der amerikanische Neo-Avantgardist Ishmael Reed glaubt an die Geburt einer transkulturalitätsbewußten und hybriditätsbejahenden Gesellschaft aus dem Geiste der hybriden Sprachkunst. Sein früher Roman Mumbo Jumbo (1972) ist exemplarisches Plädoyer und fundierender Text für eine hybride Transnationalliteratur, in der sich Amerika als immer schon kreolisiert wiederfindet. Zur Erhellung von Reeds Schreibstrategie bedient sich Harald Zapf in dieser Studie der Dekonstruktion, die er als Hybriditätsphilosophie liest. Dadurch entgeht er der Gefahr, das Hybride als Mischung ursprünglich reiner Bestandteile mißzuverstehen und reinheitsorientierte rassistische Diskurse indirekt zu bestätigen. Der Hybriditätsbegriff wird zunächst in kunstästhetischen und allgemeinkulturellen Kontexten theoretisch diskutiert und dann – erstmals in der Amerikanistik – für die Analyse von Reeds Texten fruchtbar gemacht. Abschließend werden die für ein Verständnis von Reeds Werk zentralen Schlüsselbegriffe und Kategorienvermischungen im Zeichen von Hybridität untersucht. Der Autor Harald Zapf, geb. 1969, studierte Amerikanistik, Iberoromanistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in Erlangen und Albuquerque, New Mexico. Seit der Promotion 2001 in Erlangen ist er dort als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Amerikanistik tätig. Für seine Dissertation, auf die das Buch Dekonstruktion des Reinen zurückgeht, wurde Zapf 2001 mit dem Lilli Bechmann-Rahn-Preis der philosophischen Fakultäten der Universität Erlangen-Nürnberg und mit dem Dissertationspreis der Bayerischen Amerika-Akademie (Mitpreisträger) ausgezeichnet.