Beschreibung
Der Begriff der Décadence impliziert vor allem die Erfahrung von Verfall und Tod, die mit Melancholie und Leid verbunden ist. Das Zerstörerische kann jedoch andererseits als etwas aufgefaßt werden, das verwandelnd wirkt, dem folglich eine besondere schöpferische Kraft innewohnt. So generiert die in Frankreich entstehende Literatur der Décadence poetologische Strukturen und produziert eine spezifische Form von poetologischer Lyrik. Der Arbeit geht es darum, anhand der Gedichte von Baudelaire, Verlaine, Trakl und Rilke darzustellen, was für eine Art von poetologischer Lyrik entsteht, wenn sich Dichter mit Verfallserfahrungen auseinandersetzen. Dazu klärt die Arbeit zunächst in einleitenden Kapiteln die Begriffe Poetologie und Décadence und legt damit die Kategorien fest, nach denen die Lyrik der vier Autoren untersucht wird. Im Anschluß daran widmet sie jedem der Dichter ein eigenes Kapitel. Zahlreiche Einzelinterpretationen weisen nach, auf welche eigene Weise bei jedem der vier Autoren aufgrund der Décadence-Erfahrung poetologische Lyrik entsteht. Die Autorin Ariane Wild studierte Deutsch, Französisch und Spanisch an den Universitäten Bonn, Tours (Frankreich) und Freiburg. In Freiburg promovierte sie 2000 mit dieser Arbeit.