Johannes Oberthür

Seinsentzug und Zeiterfahrung

Die Bedeutung der Zeit für die Entzugskonzeption in Heideggers Denken

Erscheinungsdatum: 01.03.2002, 384 Seiten ISBN: 978-3-8260-2217-3
Fachgebiet: Band: 322
Autor*innen:Johannes Oberthür

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Beschreibung

Die kritische Interpretation zweier Hauptwerke Heideggers, Sein und Zeit und Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis), steht im Vordergrund. Ober-thür geht von der These aus, daß Heideggers Philosophie des Seins eine Entzugserfahrung artikuliert. D. h.: ,Sein’ entzieht sich unserem Verstehen. In letzterem liegt somit ein Moment der Dunkelheit, des Nichtverstehens. Dieses bringt der Autor in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Sachverhalt, daß unserem Verstehen die eigene Herkunft niemals greifbar zu werden vermag. Zugleich aber stellt Ober-thür die Dimension des Verstehens als Voraussetzung dafür heraus, daß uns überhaupt wir selbst und anderes Seiendes erschlossen sind. Diese Erschlossenheit faßt der Autor mit Heidegger als Wahrheit. Sie ist mit dem Verstehen apriori gegeben als eine, deren Herkunft – in Entsprechung zu der des Verstehens – nicht in uns selbst liegt, uns als solche verschlossen ist. Dieserart bestimmt Oberthür die Wahrheit als Transzendenzphänomen. Leitend für ihn wird von hierab die Frage, ob und wie dieses Transzendenzphänomen in uns und für uns erfahrbar wird. Nach den Analysen des Autors schlägt es sich in und durch Erfahrungen der Zeit nieder. Rekurrierend auf seine Ausgangsthese – und in kritischer Absetzung von Heidegger – expliziert Oberthür in der Folge das ,Sein’ als eines, das sich uns gerade in unseren beständigen Erfahrungen der Zeit unwiderruflich entzieht. Vermöge dieser Entzogenheit wird deutlich, daß an uns selbst und allem anderen Seienden ein Moment von Unverfügbarkeit maßgeblich ist. Mit Blick auf sie wird am Ende des Buches die Möglichkeit entworfen, jenes in Zeiterfahrungen manifeste Entzugsphänomen ,Sein’ als neuen Grund für eine durch Achtung geprägte Haltung uns selbst und allem anderen Seienden gegenüber zu bestimmen. Der Autor Johannes Oberthür studierte Philosophie und Germanistik in München und Berlin. Im April 2000 wurde er mit der vorliegenden Arbeit an der FU Berlin promoviert. Zur Zeit nimmt er verschiedene Lehraufträge wahr, unter anderem am Philosophischen Institut der Freien Universität Berlin. Er lebt und arbeitet in Berlin. Im Entstehen begriffen ist eine Habilitationsschrift zu Friedrich Nietzsche.

Zusätzliche Information

Gewicht0,72 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten384
Erscheinungsdatum01.03.2002
ISBN978-3-8260-2217-3   //   9783826022173
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Oberthür, Johannes