Beschreibung
Den Gegenstand der Beiträge bilden die Kindheitsautobiographien’ Überlebender aus den 1980er und 90er Jahren. Ausgehend von dem Paradoxon, daß das Verbot der Repräsentation, Kern der wissenschaftlichen Reflexion über die Shoah, in den autobiographischen Erzählungen Überlebender notwendig übertreten wird, sollen die Erzählformen analysiert werden, die die Provokation des Äußersten zum Gegenstand haben. Scheitern und Gelingen markieren in den Texten eine Grenze, deren Verlauf in verschiedenen Annäherungen erkundet wird. Gefragt wird nach den Strukturen autobiographischen Erzählens nach dem Überleben (M. Günter), nach der Beziehung von Narration und Argumentation (G. Butzer), nach den Grenzen der Autorschaft (E. Kleinschmidt), nach den Implikationen dieser Texte für eine künftige Geschichtsphilosophie (T. Meyer) und nach dem Verhältnis von Shoah und Geschlecht (C. Finnan). Auch die Probleme der sprachlichen bzw. technischen Herstellung von Authentizität (B. Bannasch, C. Freytag) sowie die künstlichen Strategien der ‚Blickverschiebung’ (S. Lange) und des ‚Wartens’ (A. Keck) werden diskutiert. Die Herausgeberin Die Herausgeberin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Köln.