Beschreibung
Das symbiotische Wechselverhältnis von Literatur und Kultur wird in diesem Buch durch die kulturkontrastive Untersuchung zweier kanonischer Romane aus dem deutschen und indischen Kulturraum – Goethes Die Leiden des jungen Werthers und Agyeyas Shekhar: ek Jivani – beleuchtet. Die ausgewählten Romane, die jeweils das Aufkommen des Individuums in Deutschland und in Indien ankündigen, haben sowohl einen gemeinsamen Themenkomplex – die Außenseiterposition des Protagonisten, dessen Auseinandersetzung mit der jeweiligen gesellschaftlichen Realität, die unerlaubte, unglückliche Liebe, Freitod – als auch ähnliche Gattungsmerkmale – beide sind quasi-autobiographische Romane und Sonderformen des Ich-Romans. Trotz dieser auffallenden Gemeinsamkeiten bringt die kontrastive Herangehensweise dieser Abhandlung immer wieder den kulturell bedingten Kontrast in der Konzipierung und Thematisierung des jeweiligen Textes ans Licht. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Interkulturellen Germanistik und ist in diesem Sinne ein Versuch, dem unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierungsprozeß und dem Trend nach Hegemonien einen kulturell differenzierteren, heterogenen und egalitären Diskurs entgegenzubringen. Die Autorin geb. 1967, studierte Germanistik; promovierte 2000 in Bombay; seit 1994 Dozentin für Germanistik ander der Mumbay-University. Zahlreiche Publikationen.