Beschreibung
Der Kölner Philosoph Günter Schulte, der 1982 erstmals Nietzsches Homosexualität als wichtigen Zugang zu seinem Werk in die Diskussion brachte, legt hier erstmalig eine detaillierte Interpretation von Nietzsches Büchern Morgenröte und Die fröhliche Wissenschaft vor, beides Sammlungen von meist 1 bis 4 Seiten langen Texten, mit denen sich Nietzsche an Freunde, sog. höhere Menschen, wendet. Die Texte sind ausdrücklich so angelegt, daß sie nicht gleich von jedem verstanden werden können. Sie sind doppelbödig. Einem Oberflächentext ist ein Subtext unterlegt, den es zu entdecken oder zu erraten gilt. In ihm erst ist Nietzsche zu finden. Denn er selbst ist es, der mit seiner Sehnsucht nach Liebe, seinem Spott auf die gewöhnlichen Menschen und seinem Zorn auf die herrschende Sexualmoral vom befreundeten Leser mit Verständnis und Wohlwollen erraten und entdeckt werden möchte. Der Autor Günter Schulte, geb. 1937, ist Professor für Philosophie an der Universität zu Köln, Maler und Bildhauer. Die letzten seiner über 20 Buchveröffentlichungen sind Philosophie der letzten Dinge. Liebe und Tod als Grund und Abgrund des Denkens (Diederichs1997), Neuromythen. Das Gehirn als Mind Machine und Versteck des Geistes (Zweitausendeins 2000) und Philosophie (Schnellkurs) (DuMont 2001).