Beschreibung
Josef Rattner und Gerhard Danzer stellen die fortschrittlichsten Autoren Englands im Zeitraum zwischen 1850 und 1950 hinsichtlich ihrer Biographie und ihrer kulturellen Wirkung vor. Ausgehend von Charles Darwin, dessen Evolutionslehre gewaltige Folgen für das gesamte Kulturleben hatte, deuten sie Leben und Werk von Oscar Wilde, George Bernard Shaw, Bertrand Russell, James Joyce, George Orwell, Arnold Toynbee und Virginia Woolf. Sinngemäß enden ihre Überlegungen bei den Brüdern Aldous und Julian Huxley, in denen die geistige Tradition des Darwinismus sehr lebendig war; hatte doch ihr Großvater Thomas Henry Huxley bei der Durchsetzung der Abstammungslehre eine herausragende Rolle gespielt. Josef Rattner und Gerhard Danzer entfalten ein Panorama kritischer Literatur und Geistigkeit, an das angeknüpft werden müßte, wenn man für die Gegenwart eine neue Aufklärung initiieren möchte. Eine solche Zielsetzung scheint den Autoren im höchsten Maße wünschbar, um den Fortschritt der Kultur zu sichern und auszubauen. Der Beitrag Englands im 19. und 20. Jahrhundert zu einem derartigen Anliegen war von großartiger Relevanz, so daß ihre Essays einer Huldigung an englische Geistesfreiheit und Gedankenkühnheit gleichkommt. Das Buch überzeugt durch seine elegante Sprache, sein darin entfaltetes außerordentlich breites Wissen sowie durch die gekonnte Integration von literaturwissenschaftlichen, historischen, psychologischen und anthropologischen Perspektiven, die als beispielhaft für die Kulturanalyse des 21. Jahrhundert gelten kann. Die Autoren Gerhard Danzer, Privatdozent, Dr. med. et phil. Studium der Medizin an der Universität Kiel; 1984 Promotion im Fach Medizin. Studium der Psychologie an der Freien Universität Berlin; 1990 Promotion im Fach Psychologie. Internist, Psychotherapeut und Dipl.-Psych., Oberarzt an der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Charité in Berlin. Josef Rattner, Prof. Dr. med. et phil. Studium der Fächer Philosophie, Psychologie und deutsche Literatur in Zürich, Promotion über Existenzphilosophie. Später absolvierte er ein Medizinstudium; dieses beendete er mit einer preisgekrönten Doktorarbeit über “Das Wesen der schizophrenen Reaktion” (1963). Seit 1967 Leitung des “Arbeitskreises und Institutes für Tiefenpsychologie, Gruppendynamik und Gruppentherapie” in Berlin.