Beschreibung
Mit den populären Lebenshilferatgebern wird der philosophischen Reflexion eine Literaturgattung erschlossen, die innerhalb der Fachdiskussion bisher keine ernsthafte Beachtung gefunden hat. Eine philosophische Sichtung der von einem breiten Publikum rezipierten Texte ist insofern ein Desiderat, als sie eine zentrale philosophische Frage behandeln: Was ist ein gutes Leben und was können die Einzelnen tun, um ein gutes Leben zu führen? Eine repräsentative Auswahl der populären Ratgeberliteratur (N.V. Peale, D. Carnegie, H. Fensterheim/J. Baer, T. Harris, P. Lauster, J. Kirschner, P. Watzlawick) wird in ihren Grundpositionen kenntlich gemacht und einer philosophischen Prüfung unterzogen. So kann eine fundierte Kritik der populären Empfehlungen und Konzepte der Lebensführung – etwa des “Positiven Denkens” – geleistet werden, die sich nicht in pauschalen Vorverurteilungen erschöpft. Eine Konfrontation der populären Texte mit aktuellen philosophischen Überlegungen zur individuellen Lebensführung (M. Foucault, P. Sloterdijk) zeigt sowohl Unvereinbarkeiten als auch Parallelen zwischen der Ratgeberliteratur und den philosophischen Reflexionen auf. So erhellen sich populäre und philosophische Lebenshilfe wechselseitig. Der Autor Markus Moog hat Philosophie an der Hochschule für Philosophie, Philosophische Fakultät S.J., München, studiert. Er ist als wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter in Aachen tätig.