Beschreibung
Der heutige Mensch steht im Spannungsfeld von zunehmender Individualisierung und fortschreitender Globalisierung. Ein funktionierendes Ethikmodell muß diesen neuen Bedingungen Rechnung tragen. Ansätze bieten in sehr ähnlicher Weise eine auf Aristoteles zurückgreifende Tugendethik und kommunitaristische Moralentwürfe. Doch beide, Kommunitarismus und Tugendethik, widersetzen sich oftmals gerade der Universalisierung. Die Vermittlung von Werten innerhalb einer überschaubaren Gemeinschaft steht im Vordergrund. Unterschiede zu anderen ethischen Auffassungen in anderen Gemeinschaften werden ohne weiteres akzeptiert. Können Tugendethik und Kommunitarismus somit wirklich eine tragfähige Basis für ein modernes Moralkonzept bieten? Die Arbeit beschäftigt sich mit dieser zentralen Frage und prüft die Alltagstauglichkeit beider Ethikkonzepte anhand der in aktuellen Debatten diskutierten Phänomene, wie dem der moralischen Dilemmata. Es zeigt sich, daß die tugendethisch-kommunitaristische Denkrichtung hier interessante und neue Impulse geben kann. Die Autorin Verena Weber, geboren 1970, studierte Philosophie, Alte Geschichte und Klassische Archäologie in Erlangen, Rom und München.