Beschreibung
Das Buch untersucht, welche Rolle “Armut” in Prosa-Romanen des 16. Jahrhunderts spielt, insbesondere in dem 1509 bei Johann Otmar in Augsburg erschienenen ,Fortunatus’ und bei Georg Wickram, vorzugsweise in dessen ,Goldfaden’ (1557). Beide Romane schildern den Lebensweg ihres Helden, der seinen Anfang in völliger Armut nimmt. Die Autorin orientiert sich bei ihrer Abhandlung an den Beweggründen der handelnden Figuren, vornehmlich der Helden, doch auch der übrigen Figuren, soweit sie den Helden beeinflussen oder an der Handlung beteiligt sind. Sie legt dar, wie sich die betrachteten Prosa-Romane in ihrer Behandlung des Themas “Armut” von Werken der vorausgehenden Epoche unterscheiden, und untermauert die These, daß sich die Fragestellung der Armut als soziales Problem erstmals in Romanen des 16. Jahrhunderts zeigt. Die Autorin Ki-Hyang Lee hat Germanistik, Pädagogik, Politikwissenschaft, Japanologie und Computer-Linguistik in Seoul, Würzburg und München studiert. Promotion 2001. Übersetzung des Romans “Der Fischer bricht das Schilfrohr nicht” von Joo-Young Kim. Sie lebt derzeit als freie Übersetzerin in München.