Beschreibung
Nicht nur als Motiv der Malerei, sondern auch als Architekturstaffage des Landschaftsgartens um 1800 spielt die Ruine eine wichtige Rolle: in fast alle Gärten dieser Zeit werden künstliche und echte Ruinen integriert. In der vorliegenden Arbeit wird die romantische Deutung dieser Gartenruinen aus der barocken und der aufklärerisch-klassizistischen Ruinendeutung entwickelt und mit diesen verglichen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine Kategorie, die als Folge der in der Aufklärung gipfelnden ,Revolution‘ des Denkens entsteht: die ästhetische Kategorie der Landschaft. Sowohl während der Herausbildung des ästhetischen Naturverständnisses, als auch anschließend, wenn die Idee von schöner bzw. erhabener Landschaft mit jeweils neuen Vorstellungen etwa politischer Art verbunden wird, ändert sich auch der Sinngehalt und Verweischarakter des Ruinenmotivs. Als Bedeutungsträger in der Kunst kann die Ruine als ein Zeichen sowohl für Vergänglichkeit als auch für eine glorifizierte Wunschzeit der Vergangenheit angesehen werden. Die Autorin Andrea Siegmund, studierte Landschaftsarchitektur an der TU München-Weihenstephan.