Beschreibung
Dramatikerinnen führten bislang innerhalb der deutschen Literaturgeschichte ein ausgesprochenes Schattendasein. Sie wurden entweder als unbedeutend abgewertet oder ihre Existenz wurde vollends verleugnet. Woher stammt diese Verurteilung? Die vorliegende Studie beleuchtet erstmals dieses dunkle Kapitel der Literaturgeschichte, indem es die Überlagerungen von dramatischen und weiblichen Diskursen vom Zeitalter ihrer Formierung im 18. Jahrhundert bis zu ihrer scheinbar unwiderlegbaren Realität im ausgehenden 20. Jahrhundert ermittelt. Gleichzeitig durchleuchtet diese Untersuchung auch subversive Schreibweisen von Dramatikerinnen, denn weder ästhetische Vorurteile noch soziale Verhinderungsmaßnahmen hielten Schriftstellerinnen davon ab, auch in der dramatischen Gattung aktiv zu sein. So verstanden es zum Beispiel die vorliegenden Theaterschriftstellerinnen – Elsa Bernstein, Ilse Langner, Elfriede Jelinek – aus den zeitgenössischen Paradigmen einer dominanten Dramenästhetik sowie der sozialen Geschlechtermarkierung (gender) auszubrechen, diese zu erweitern oder schlechthin zu übergehen, um ihre eigenen Repräsentationen des Weiblichen zu inszenieren. Die Autorin Friederike Emonds, Associate Professor of German an der University of Toledo/Ohio USA. Studium der Germanistik in München, Berlin und St. Louis/USA, 1987 Magister in Germanistik in St. Louis, 1993 Promotion zum Ph.D. an der University of California in Davis/USA. Publikationen zum Thema Frauen und Krieg und dessen Darstellungen im Theater, im Tanz und in der Literatur.