Beschreibung
Der Mensch stirbt sozial, psychisch, physisch. Der medizin-technologische Fortschritt hat dazu geführt, daß diese Dimensionen des Sterbens immer stärker auseinander klaffen. Vorherrschend – aber lebensfremd! – ist heute die Konzentration auf das rein physische Sterben. So wächst bei vielen die Angst vor einem fremd-bestimmten Tod. Und der Ruf nach Ermöglichung und Unterstützung freiwilliger Euthanasie verstummt nicht mehr. Eine Revolution der Denkungsart bezüglich dieser Frage ist im Gange. Vorwort – Bernhard Vogel: Grußwort zum 5. Thüringentag für Philosophie – Klaus-M. Kodalle: Ein Tabu bröckelt. Über Suizid, “Tötung auf Verlangen”, aktive Sterbehilfe – Peter Admiraal: Euthanasie – das niederländische Modell – Eggert Beleites: Über die Diskussion in der deutschen Ärzteschaft zum Thema “Aktive Sterbehilfe” – Rudolf Giertler: Dilemma-Stituationen des Arztes am Bett des Sterbenden – Dietfried Jorke, Eggert Beleites, Birgitt van Oorschot: Sterbebegleitung statt Sterbehilfe – Birgitt van Oorschot, Gudrun Dreßel, Bernadett Erdmann, Christopher Hausmann, Bruno Hildebrand: Sterben zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Ergebnisse eines interdisziplinären Lehrforschungsprojektes in Thüringen – Eberhard Eichenhofer: Die zivilrechtliche Problematik der Patientenverfügung – Diana Uehling: Sterbehilfe in strafrechtlicher Perspektive – Winfried Franzen: Die Frage nach dem Status des Ethischen – gestellt vor dem Hintergrund der Sterbehilfeproblematik – Norbert Hoerster: Rechtsethische Überlegungen zur Sterbehilfe – Temilo van Zantwijk: Wie “natürlich” ist heute noch der Tod? Die Analyse von Todesursachen und das Ende der passiven Euthanasie – Heiko Zude: Paternalismus – Paradigma und Problem der medizinischen Ethik – Reiner Anselm: “Geschöpflichkeit” und “Heiligkeit des Lebens” – sozialethische Erwägungen aus protestantischer Sicht – Josef Römelt: Reicht eine Ethik der Selbstbestimmung zur Humanisierung des Todes? Eine Anfrage aus katholischer Sicht. Der Herausgeber Klaus-M. Kodalle ist Professor für Philosophie an der Universität Jena. Seit 1996 erscheint das Kritische Jahrbuch für Philosophie mit bisher 7 Bänden und vier Beiheften. (Sonderprospekt auf Anfrage.)