Beschreibung
Mit Roland Barthes hat die Arbeit einen der wichtigsten und gleichzeitig unsystematischsten Literaturtheoretiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Gegenstand. Dies bezieht sich nicht nur auf die Tatsache, daß seine im Kontext des französischen (Post-)-Strukturalismus zu verortenden Texte und Thesen von den 1950er bis in die 1970er Jahre eine starke Wandlung erfahren haben, sondern auch auf den Umstand, daß sein Konzept beweglicher Begrifflichkeit dem literarischen Gegenstand insofern nachgebildet ist, als Sinnverschiebung zum Prinzip erhoben wird. Dem trägt die Arbeit insofern Rechnung, als sie eine Verbindung von diachroner und systematischer Perspektive wählt, so daß gleichzeitig die theoretische Entwicklung Barthes‘ und das grundlegende Modell der theoretischen Interventionen einsichtig wird. Die Auseinandersetzung rankt sich um die folgenden, im Titel der Arbeit bereits anklingenden, drei Themenfelder: Erstens um das Verfahren des literatursemiologischen Ansatzes, zweitens um Form und Funktion seines eigenen, in gewissem Sinne selbst als ‚literarisch‘ zu bezeichnenden Schreibens, drittens um eine Thematisierung dessen, was der Eigenname „Roland Barthes“ mit aufruft, nämlich die Frage nach den Dispositionen und Modalitäten von Subjektivität in seinen Texten. Der Autor Carlo Brune, geb. 1970 in Duisburg, studierte Germanistik, Philosophie und kath. Theologie in Münster, Bielefeld und Basel.