Beschreibung
Das Buch stellt einen Versuch dar, die Philosophie von Deleuze und Guattari systematisch zu fassen. Die theoretische Evolution der Philosophen im Laufe der fast drei Jahrzehnte wird in dieser Arbeit als eine kontinuierliche mehrdimensionale Entwicklung der bereits in den 1960er Jahre formulierten Grundprinzipien ausgelegt. Die Synthese der transzendental-empirischen Methode von Deleuze mit der neo- oder poststrukturalistischen Konzeption der autopoietischen Maschine von Guattari, die sich am Anfang der Zusammenarbeit der Philosophen um 1968 vollzogen hatte, wurde in nachfolgenden Jahren nicht nur im Rahmen der anthropologischen Gebiete (Psychoanalyse, Ethnologie, Soziologie, Semiotik, Ästhetik, Kulturtheorie), sondern auch im Rahmen der Naturphilosophie (System- und Chaostheorie, nichtlineare dynamische Systeme und Autopoiesis), der Ontologie und der Erkenntnistheorie erweitert. Es werden im vorliegenden Buch neben der Analyse der bekannten Werke der Philosophen „Anti-Ödipus“ (1972) und „Tausend Plateaus“ (1980) auch ihre späteren Arbeiten betrachtet, die eine Annäherung von der Seite der Semiophysik (die „energetische Semiotik“) und der Theorie der materiellen Autopoiesis an die fundamentale ontologische Kategorie der Virtualität enthalten. Der Autor Benjaminas Kacas, geboren 1969, studierte 1991-1997 Philologie in Wilna, Litauen und 1997-2001 Philosophie und Theologie.