Beschreibung
Zum 60. Geburtstag der weit über Fachkreise hinaus bekannten Psychotherapeutin und Psychologie-Professorin haben Kolleginnen und Kollegen eigene Beiträge zum “Farbenkreis der Emotionen” erarbeitet, die ihrerseits neue Aspekte der Emotionsforschung erschließen: so der neurowissenschaftliche Beitrag von H. M. Emrich über Ergebnisse der synästhetischen Forschung im Hinblick auf die Einheit des menschlichen Bewußtseins, die Studien des Jugendpsychiaters und Familientherapeuten Manfred Cierpka und Günther Klosinski, die, direkt aus der Praxis, die Rolle von Aggression und Gewalt bei Jugendlichen und ihren Familien reflektieren bis hin zu therapeutischen Konzepten zur Gewaltvermeidung und zur Einübung gewaltfreier Konfliktlösung. Weitere praxisbezogene Beiträge enthalten Fallvignetten aus der Kunsttherapie auf der Basis Jungscher Psychologie, in denen Linda Briendl die mögliche Transformation von Emotionen durch Gestaltungsprozesse bildlich schildert, wärend Christa Henzler Beispiele von Trauerbewältigung durch das Malen von Bilderserien aufzeigt. Ein weiterer Teil des Buches ist der “Kultur der Emotionen” gewidmet, wobei Brigitte Dorst dem “affidamento”, einer neuen Vertrauens-Kultur unter Frauen, eine engagierte Studie widmet, während die Mitherausgeberin, Ingrid Riedel, an einer künstlerisch tätigen Frau, Louise Bourgeois, die als Neunzigjährige Weltruhm erlangte, Emotionen als die Grundkräfte erweist, die den kreativen Prozess in Gang setzen, in Gang halten und wiederum durch diesen transformiert werden. Nach einer sozialkritisch-theologischen Reflexion von Alfred Jäger über Heimatgefühle, finden sich im Abschlußteil unter dem Stichwort “Gelebte Emotionen” Beiträge des Altmeisters Jungscher Psychologie, Mario Jacoby, der seine eigenen Emotionen während der krisenreichen Entstehung seines Aufsatzes reflektiert sowie eine facettenreiche Beschreibung seines Lebens als Jungianer von Murray Stein, derzeit Präsident der Internationalen Gesellschaft für Analytische Psychologie. Nach spielerischen Assoziationen zur Emotion von Barbara Mettler-von Meibom wird die Festschrift durch eine prägnante biographische Skizze abgeschlossen, die Verena Kast als Person und als Wissenschaftlerin würdigt: Daniela Heisig ist es gelungen, Verena Kast als “Brückenbauerin zur Lebensleidenschaft” zu portraitieren. Die Herausgeber Hinderk M. Emrich, Prof. Dr. Dr., Arzt für Neurologie und Psychiatrie/Klinische Pharmakologie, Psychotherapeut, Psychoanalytiker. Derzeit Leiter der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule in Hannover. Ingrid Riedel (Konstanz). Dr. theol., Dr. phil. Psychotherapeutin in freier Praxis. Dozentin und Lehranalytikerin am C. G. Jung-Institut Zürich. Honorarprof. an der Univ. Frankfurt/M. Wissenschaftliche Leiterin der IGT.