Beschreibung
Mit seiner Lehre von den Denkformen erregte Hans Leisegang seinerzeit einiges Aufsehen. Mit seinen Forschungen zur Gnosis betrat er Neuland und rief den Widerspruch von Hans Jonas hervor. Mit seiner politischen Ethik ebenso wie mit seinen Arbeiten zur Theologie Luthers widersetzte er sich dem Mainstream des Zeitgeistes. Als unbeugsam-nonkonformer Denker geriet er sowohl mit den Nationalsozialisten als auch mit dem kommunistischen Regime in gefährliche Kollisionen und zahlte dafür einen hohen Preis. Seiner persönlichen Integrität in finsteren Zeiten gebürt Respekt. Aber was ist heute von seinen theoretischen Anregungen zu halten? Die hier vorgelegten kritischen Studien gehen dieser Frage nach. Vorwort – G. Gabriel: Hans Leisegangs ,Denkformen’ – Chr. Markschies: Hans Leisegang und die moderne Gnosisforschung – F. Siegert: Leisegangs Beitrag zur Philon-Forschung – R. Anselm: Hans Leisegangs Lutherdeutung – K. Dicke: Anfragen an Hans Leisegangs politische Ethik – E. Mesch: Hans Leisegang als Hochschullehrer – Chr. Drapatz: “Die Wahrheit wird euch frei machen.” Hans Leisegangs geistige Haltung – Bibliographie Hans Leisegang – Autorenverzeichnis Der Herausgeber Klaus-M. Kodalle ist Professor für Praktische Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena – wo auch Leisegang lehrte und mit den beiden totalitären deutschen Regimen in Konflikt geriet. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und hat Bücher zur politischen Philosophie, zur Religionsphilosophie und Ethik veröffentlicht. Im Verlag Königshausen und Neumann gibt er das “Kritische Jahrbuch der Philosophie (Jena)” samt Beiheften heraus. Zuletzt erschien “Das Recht auf ein Sterben in Würde” (Würzburg 2003).