Beschreibung
,Der Sprachspieler’ ist die Transformation der Wittgensteinschen Philosophie des Sprachspiels in eine Theorie vom Bildungsideal des postmodernen Menschen – eines Menschen, der in der kontingenten Ohnmacht seines Gefangenseins im Sprachspiel dennoch die Option der Revolte wahrnimmt. Die Sicht und Deutung der Postmoderne des Autors stützt sich anders als im Mainstream (Pluralisierung, Individualisierung, Risikogesellschaft und Beliebigkeit) auf harte technologische Fakten, auf philosophiegeschichtliche Entwicklungen der Erkenntnistheorie und auf ökonomische Tendenzen hin zur Wissensgesellschaft, in der Wissen zur Ware und zum Produktionsfaktor wird. Dabei entwickelt das Wissen in der gesellschaftlichen Funktionalisierung einen Raum der Ästhetisierung von Welt – gleichsam als Schattenraum der Ökonomisierung: Die Innovation der technologischen Entwicklung in der Simulation von möglichen Welten muß, um ihren Erfolg nicht zu gefährden, zulassen, daß auch die Konstruktion von Gegenwelten in ästhetischer Darstellung möglich wird. Damit ist der Raum fiktionaler Konstruktion, aber auch der Dekonstruktion des machförmig Konstruierten geöffnet. Der Autor Norbert Meder, geb. 1947, Studium der Evangelischen Theologie, Theaterwissenschaft, Psychologie, Philosophie, Mathematik und Pädagogik in Mainz, München und Köln; Promotion 1974, Habilitation 1984. 1992-2001 Professor für Informatik im Bildungs- und Sozialwesen an der Universität Bielefeld, 1994-2001 im Vorstand des Instituts für Didaktik der Mathematik (IDM), seit Wintersemester 2001/2002 Professor für Allgemeine Systematische Pädagogik an der Universität Duisburg. Forschungsschwerpunkte: Bildungsphilosophie, Informationstechnologie in pädagogischen Handlungszusammenhängen, Wissensorganisation und Allgemeine Didaktik, Theorie der Wissensgesellschaft. Zahlreiche Publikationen.