Beschreibung
Angesichts der geschichtlichen Krise der Moderne liegt es nahe, noch einmal mit der Frage ernst zu machen, wie und von woher sich das menschliche Weltverhältnis bestimmt. Blicken wir auf die geschichtliche Wirklichkeit, die sich der Mensch über die Jahrtausende hinweg gegeben hat und gibt, dann zeigt sich bald die überragende Bedeutung der Religion als fundamentales Grundlegungsparadigma menschlichen Weltverhältnisses. Aber was ist – Religion? Und steht sie nicht in tiefem Zusammenhang mit der Kunst, sofern der überwiegende Teil ihrer Werke dem religiösen Zusammenhang entstammt? Wenn wir so fragen, dann stehen wir selbst offenbar nicht im Kontext eines religiösen, sondern eines theoretischen Weltverhältnisses, das seine Grundlegung an der Philosophie erfahren hat. Die Frage nach der Grundlegung und Ausbildung menschlichen Weltverhältnisses entdeckt damit Religion, Kunst und Philosophie als Grundlegungsbereiche menschlichen Weltverhältnisses; ihre – nicht historische, sondern – rein begriffliche Analytik verspricht, Aufschluß zu geben über die konstitutive Verfassung des Menschseins, die sich je in seine geschichtliche Wirklichkeit umsetzt. In dieser Hinsicht versuchen die Untersuchungen zu Grundlegung und Ausbildung menschlichen Weltverhältnisses einen veränderten Zugang zur Grundlegungsproblematik der Philosophie und dem geschichtlichen Selbst- und Weltverständnis des Menschen freizulegen. Sie sind von vorneherein zweiteilig angelegt: Der I. Band (erschien bereits 2003): Was ist Religion? zentriert sich in der begrifflichen Klärung der Religion als vorgängigem Grundlegungsparadigma menschlichen Weltverhältnisses, das seine Wirklichkeit wesentlich an der Kunst hat. Der II. Band: Aletheia und Moksa. Zur Differenz griechischen und indischen Denkens, übernimmt die Aufgabe, den Begriff des Denkens aus seiner geschichtlichen Konstitution in den verschiedenen Denktraditionen neu zu klären. Das vorläufige Ziel ist es, die Frage nach dem Wesen der menschlichen Freiheit neu zu eröffnen und im Begriff soteriologischer Befreiung zum Verständnisparadigma der geschichtlichen Wirklichkeit des Menschen durchzuklären. Der Autor geb. 1955, Studium der Philosophie, Psychologie und Indologie in Freiburg, Paris-IV (Sorbonne) und Heidelberg. Zahlreiche Gastprofessuren in Frankreich, Italien und Indien. Bei K&N erschien bereits: Aristoteles. Sein und Wissen. Phänomenologische Untersuchungen zur Grundlegung wesenslogischen Seinsverständnisses (Würzburg 1997).